Paris Frankreich sichert der westafrikanischen Staatengruppe Ecowas seine Unterstützung zur Absetzung der Putschisten zu. Frankreich werde Bemühungen von Ecowas-Staaten zum Scheitern des Putsches entschieden unterstützen, erklärte das Außenministerium in Paris am Samstag.
Außenministerin Catherine Colonna sei mit dem entmachteten nigrischen Ministerpräsidenten Ouhoumoudou Mahamadou und dem Botschafter des Landes zusammengetroffen. Ob die Unterstützung auch militärische Mittel umfassen soll, wurde nicht mitgeteilt.
Die Militärchefs der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas haben nach Angaben des französischen Senders RFI einen Plan für eine mögliche militärische Intervention als Antwort auf den Putsch im Niger entworfen.
Die Empfehlung enthalte „alle Elemente einer möglichen Intervention, einschließlich der benötigten Ressourcen, aber auch wie und wann wir die Truppe einsetzen werden“, wurde Ecowas-Kommissar für politische Angelegenheiten, Frieden und Sicherheit, Abdel-Fatau Musah, am Ende eines dreitägigen Treffens der Militärchefs in Nigerias Hauptstadt Abuja zitiert. Die Ecowas-Staatschefs wollen anhand der Empfehlung über ihr weiteres Vorgehen im Niger entscheiden.
Wenige Stunden zuvor hatte Nigerias Präsident, Bola Tinubu, Medienberichten zufolge den Senat seines Landes um Zustimmung für ein militärisches Eingreifen im Niger gebeten. Tinubu sitzt auch Ecowas vor. Die Gruppe hatte den neuen Machthabern am vergangenen Sonntag ein siebentägiges Ultimatum gestellt und die neue Junta aufgefordert, Bazoum wieder einzusetzen. Andernfalls werde Ecowas Maßnahmen ergreifen, die auch Gewalt beinhalten könnten, hieß es.
Nach Putsch im Niger: Französische Soldaten bleiben im Land
Frankreich hat am Samstag bekanntgegeben, sein Militär in dem westafrikanischen Land zu lassen. Ein möglicher Abzug der Soldaten stünde nicht auf der Tagesordnung, sagte die französische Außenministerin Catherine Colonna am Samstag dem Radiosender „France Info“. Die neue Junta hatte nach dem Staatsstreich vergangener Woche die militärische Zusammenarbeit mit der einstigen Kolonialmacht aufgekündigt. Frankreich hat dort mehr als 1000 Soldaten stationiert, unter anderem zur Bekämpfung islamistischer Terrormilizen in der Sahelzone.
Die Lage für die französischen Streitkräfte sei ruhig, präzisierte Colonna. Staatsstreiche seien nicht mehr angemessen, es sei an der Zeit, ihnen ein Ende zu setzen, erklärte sie weiter.
Der demokratisch gewählte Bazoum war am 26. Juli von der Präsidentengarde gestürzt worden. Der amtierende Chef der Militärregierung, Abdourahamane Tiani, lehnt Konzessionen ab und hat vor einem Angriff auf den Niger gewarnt.
Auch westliche Staaten hatten gegen den Putsch protestiert. Der Niger ist wegen seines Uran- und Ölreichtums und seiner zentralen Rolle im Kampf gegen islamistische Extremisten in der Sahelzone von strategischer Bedeutung für die USA, China, Europa und Russland. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich hat dort mehr als 1000 Soldaten für den Kampf gegen Islamisten stationiert.
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