Die Präsidentin der Zentralbank, Elwira Nabiullina, hat für die Rubel-Schwäche vor allem die Verschlechterung der Außenhandelsbedingungen verantwortlich gemacht.
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Moskau Die russische Wirtschaft ist im Frühjahr nach offiziellen Angaben wieder gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im zweiten Quartal um 4,9 Prozent zum Vorjahr zu, wie das Statistikamt am Freitag bekanntgab. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Wachstum von 3,9 Prozent erwartet. Zuvor war die russische Wirtschaft vier Quartale in Folge im Jahresvergleich geschrumpft.
Gestützt wird das Wachstum vor allem durch die Staatsausgaben. Die Ausgaben für den Krieg gegen die Ukraine wurden erhöht. Dies stützt die Industrieproduktion. Der private Konsum wird durch gestiegene Sozialleistungen und höhere Löhne beflügelt. Die Wirkung der westlichen Sanktionen konnte so entschärft werden.
„Das Bruttoinlandsprodukt könnte bis Mitte nächsten Jahres wieder das Vorkriegsniveau erreichen“, sagte Natalia Lawrowa, Chefvolkswirtin des Finanzdienstleisters BCS. Sie prognostiziert für 2023 ein Wachstum von zwei Prozent. Eine Gefahr für die Wirtschaft sehen Beobachter jedoch in einer Verschlimmerung des Arbeitskräftemangels, falls die Streitkräfte noch mehr Soldaten einziehen sollten.
Zudem bremst der Außenhandel die wirtschaftliche Entwicklung. Der Rubel ist zum Dollar und zum Euro auf den niedrigsten Stand seit März 2022 gefallen. Die Präsidentin der Zentralbank, Elwira Nabiullina, hat für die Rubel-Schwäche vor allem die Verschlechterung der Außenhandelsbedingungen verantwortlich gemacht. Die von den westlichen Industriestaaten auferlegte Preisobergrenze für Rohöl hat zu einem anhaltenden Rückgang der Exporteinnahmen geführt. Dies belastet die Handelsbilanz.
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