Sep 9, 2023
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G20-Gipfel: Afrikanische Union wird ständiges Mitglied der G20

Written by pinmin


Die Flagge der Afrikanischen Union (rechts in grün) beim G20-Gipfel in Indien

Die Afrikanische Union ist permanentes Mitglied der G20.

(Foto: IMAGO/dts Nachrichtenagentur)

Neu Delhi Die G20-Gruppe wichtiger Industrie- und Schwellenländer nimmt die Afrikanische Union (AU) als Mitglied auf. Das sagte Indiens Premierminister Narendara Modi am Samstag bei der Eröffnung des G20-Gipfels in Neu Delhi. Indien hat derzeit den Vorsitz der Staatengruppe.

„Im Einverständnis mit euch allen möchte ich den Vorsitzenden der Afrikanischen Union einladen, seinen Sitz als permanentes Mitglied der G20 einzunehmen“, sagte Modi. Der Präsident der Komoren und derzeitige AU-Vorsitzende, Azali Assoumani, ging auf Modi zu und umarmte ihn.

Der indische Regierungschef versucht, sein Land als Anführer des globalen Südens zu profilieren. Die Aufnahme der Afrikanischen Union ist für ihn deshalb ein wichtiger Erfolg des Gipfels.

Bisher war die Europäische Union mit ihren 27 Mitgliedstaaten die einzige Regionalorganisation, die Mitglied der G20 ist. Der AU gehören alle international anerkannten afrikanischen Länder sowie das völkerrechtlich umstrittene Land Westsahara an. Insgesamt sind es 55 Staaten.

Die AU vertritt die Interessen von rund 1,3 Milliarden Menschen und hat die jüngste und am schnellsten wachsende Bevölkerung der Welt. Schätzungen zufolge könnte Afrika bis 2050 rund 2,5 Milliarden Einwohner zählen. In der EU leben lediglich rund 450 Millionen Menschen.

Internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit

EU-Ratspräsident Charles Michel und die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßten die Entscheidung. „Es ist eine Freude, die Afrikanische Union als neues G20-Mitglied willkommen zu heißen“, sagte von der Leyen.

Indiens Premier Modi

Die Aufnahme der Afrikanischen Union ist für Modi ein wichtiger Erfolg des Gipfels.

(Foto: ddp/EMPICS/Dan Kitwood)

Zur G20-Gruppe gehören bereits – neben der EU – 19 der stärksten Volkswirtschaften der Welt. Sie ist ein zentrales Forum für die internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit, beschäftigt sich inzwischen aber auch mit vielen anderen globalen Themen – von der Terrorbekämpfung über den Klimaschutz bis hin zu Kriegen. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist sie eins der wenigen verbliebenen Foren, wo der Westen und Russland direkt zusammentreffen.

USA: Eisenbahn- und Hafenabkommen mit Indien, Saudi-Arabien und EU geplant

In Konkurrenz zum chinesischen Seidenstraßen-Projekt wollen mehrere Staaten nach US-Angaben den Ausbau von Bahnstrecken und Häfen im Nahen Osten und Südasien beschließen – unter Beteiligung der EU. „Die Verknüpfung dieser Schlüsselregionen ist unserer Meinung nach eine große Chance“, sagte der stellvertretende nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, am Samstag am Rande des G20-Gipfels in Neu-Delhi.

Eine entsprechende Absichtserklärung solle von der Europäischen Union, Indien, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, den Vereinigten Staaten und anderen G20-Partnern unterzeichnet werden. Details zur Höhe der geplanten Investitionen wurden zunächst nicht genannt.

Die Pläne kommen zu einem kritischen Zeitpunkt. US-Präsident Joe Biden versucht, Chinas Projekt einer „Neuen Seidenstraße“ etwas entgegenzusetzen. Die Volksrepublik baut seit Jahren mit mehreren hundert Milliarden Dollar entlang der legendären Seidenstraße eine neue Route, die zahlreiche Länder erreichen soll, darunter auch die Staaten Osteuropas.

Joe Biden

Joe Biden, Präsident der USA, bei der ersten Sitzung des G20-Gipfels.


(Foto: dpa)

Die EU kritisiert, China mache mit diesem Projekt ärmere Länder von sich abhängig. Das nun geplante Abkommen werde Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen in der Region zugute kommen und dem Nahen Osten eine wichtige Rolle im globalen Handel ermöglichen, sagte Finer. Das Projekt zielt demnach darauf ab, die Länder des Nahen Ostens per Bahn zu vernetzen und sie über Häfen mit Indien zu verbinden.

Das solle auch einen besseren Energie- und Handelsaustausch vom Golf nach Europa fördern, indem Transportzeiten, Kosten und Treibstoffverbrauch reduziert werden, wie es von US-Seite hieß. Das Vorhaben fällt mitten in die Bemühungen der Vereinigten Staaten um ein umfassenderes diplomatisches Abkommen im Nahen Osten. Dieses sieht auch eine Anerkennung Israels durch Saudi-Arabien vor.

Mehr: Indien ringt bei der Abschlusserklärung um einen Kompromiss in letzter Minute



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