Berlin Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat mit dem iranischen Außenminister Hussein Amirabdollahian telefoniert. Das Auswärtige Amt teilte auf der Plattform X, früher Twitter, mit, es sei dabei am Mittwoch um eine Reihe von Themen gegangen, bei denen „unterschiedliche Haltungen“ besprochen worden seien. „Der Austausch war offen, deutlich und klar.“
Besonderer Fokus des Gesprächs von Baerbock, die gerade die USA bereist, habe auf „deutschen Konsularfällen“ gelegen. Es war das erste gemeinsame Gespräch seit der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar 2022.
Die Beziehungen zwischen Deutschland und dem Iran gelten als angespannt. Nach den landesweiten Protesten im Herbst 2022 äußerte Baerbock offen Kritik am gewaltsamen Vorgehen des iranischen Sicherheitsapparats. Zwischenzeitlich verschärften sich auch die Worte aus Teheran. Immer wieder warfen Politiker der Bundesrepublik vor, sich in innere Angelegenheiten einzumischen.
Mehrere Deutsche sind im Iran inhaftiert. Dazu gehört die Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi, die im Oktober 2020 festgenommen und dann wegen „Propaganda gegen den Staat“ verurteilt wurde. Ein weiterer Deutsch-Iraner, Djamshid Sharmahd, wurde wegen Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt. Befürchtet wird, dass der Iran die Todesstrafe tatsächlich vollstreckt. Seine Angehörigen bestreiten die Vorwürfe vehement. Die Bundesaußenministerin hatte Teheran aufgefordert, das „absolut inakzeptable“ und willkürliche Urteil rückgängig zu machen.
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