Wiesbaden Trotz Auftragsflaute und hoher Energiekosten steigt die Zahl der Industriebeschäftigten in Deutschland. Ende Juli waren in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes knapp 5,6 Millionen Personen tätig.
Das sind rund 66.400 oder 1,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Auch im Vergleich zum Vormonat gab es einen Anstieg, und zwar von 2800 oder 0,1 Prozent.
In den einzelnen Branchen ist die Tendenz aber unterschiedlich. Bei den Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen gab es mit 5,6 Prozent den größten Zuwachs an Mitarbeitern im Vergleich zum Juli 2022.
Überdurchschnittlich waren die Zuwächse auch bei den Produzenten von elektrischen Ausrüstungen (+2,2 Prozent) und im Maschinenbau (+1,5 Prozent). In der Nahrungsmittel- und der Automobilindustrie gab es hingegen ein unterdurchschnittliches Plus von jeweils 1,0 Prozent.
Die Herstellung von Metallerzeugnissen sowie die Metallerzeugung und -bearbeitung (jeweils +0,6 Prozent) stieg ebenfalls unterdurchschnittlich an. Demgegenüber sank die Zahl der Beschäftigten in der Gummi- und Kunststoffindustrie um 1,0 Prozent und in der Chemischen Industrie um 1,2 Prozent.
Industrie leidet unter größten Auftragsrückgang seit Corona
Die Zahl der im Juli im Verarbeitenden Gewerbe geleisteten Arbeitsstunden stieg bei gleicher Zahl der Arbeitstage um 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Entgelte für die Beschäftigten stiegen um 5,3 Prozent.
Der deutschen Industrie sind zu Beginn der zweiten Jahreshälfte die Aufträge so stark weggebrochen wie seit über drei Jahren nicht mehr. Das Neugeschäft schrumpfte im Juli um 11,7 Prozent zum Vormonat.
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Einen kräftigeren Rückgang gab es zuletzt zu Beginn der Corona-Krise im April 2020. Steigende Zinsen, hohe Energiepreise und die schwache Weltkonjunktur dämpfen derzeit die Nachfrage nach Waren „Made in Germany“.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnet im laufenden Jahr mit einer schrumpfenden Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte um 0,4 Prozent zurückgehen Hauptgrund für die schwache Entwicklung sei ein enttäuschendes Exportgeschäft.
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