Sep 18, 2023
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Äthiopien: UN-Experten berichten von Tausendfacher sexueller Gewalt in Tigray

Written by pinmin


Eine Frau in Äthiopien

Die Bevölkerung leidet unter einer Hungersnot und schweren Menschenrechtsverletzungen durch Milizen.


(Foto: Reuters)

Genf Die Gewalt in Äthiopien hält nach Angaben von Menschenrechtsexperten trotz des vor knapp einem Jahr beschlossenen Friedensvertrags für die Region Tigray an. Mindestens 10.000 Menschen seien vergewaltigt oder anderweitig sexuell attackiert worden, hieß es in einem Bericht des von den Vereinten Nationen unterstützten Menschenrechtsrats am Montag. Lediglich 13 Strafverfahren dazu seien abgeschlossen worden, weitere 16 liefen noch.

Der Konflikt in Tigray war im November 2020 in Gewalt umgeschlagen, als äthiopische Bundestruppen in die Region vorstießen, die für Monate von der Außenwelt abgeschnitten war. Im November vergangenen Jahres wurde ein Friedensabkommen zwischen der äthiopischen Regierung und den Tigray-Rebellen vereinbart. Milizionäre aus dem benachbarten Amhara sind jedoch nicht Teil dieses Vertrages.

Dem Bericht zufolge verüben Soldaten aus dem benachbarten Eritrea und Amhara-Milizionäre schwere Menschenrechtsverletzungen. Dazu gehört die systematische Vergewaltigung von Frauen und Mädchen.

Der Menschenrechtsratsvorsitzende Mohamed Chande Othman sagte, die Waffen schwiegen zwar weitgehend, der Konflikt sei jedoch nicht gelöst. „Die gewalttätigen Auseinandersetzungen haben inzwischen fast nationale Ausmaße angenommen, mit alarmierenden Berichten über Übergriffe auf Zivilisten in der Amhara-Region und anhaltenden Gräueltaten in Tigray“, sagte er.

>> Lesen Sie hier: Hungersnot in Tigray

Ratsmitglied Radhika Coomaraswamy sagte, die Anwesenheit eritreischer Soldaten in Äthiopien zeige, dass die äthiopische Regierung eine Politik der Straflosigkeit von Verbrechen toleriere und unterstütze. „Ganze Familien sind getötet worden.

Verwandte wurden gezwungen, grässliche Verbrechen an ihren Liebsten mit anzusehen“, sagte sie. Ganze Dorfgemeinschaften seien vertrieben worden.

Weil die äthiopische Regierung versucht, Milizen in Amhara zu entwaffnen, ist die Lage instabil. Die Situation müsse weiter beobachtet werden, sagte Othman.

Mehr: Deutschland ringt um mehr Einfluss in Afrika



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