Der Nachfolger des Traditionsunternehmens Alitalia teilte am Wochenende mit: “Ita Airways setzt die positiven und konstruktiven Gespräche mit Lufthansa fort.” Der Konzern aus Frankfurt sei vom italienischen Finanzministerium – dem derzeitigen Ita-Eigner – als möglicher Partner auserkoren worden “mit dem einzigen Ziel, eine profitable Entwicklung des Unternehmens zu erreichen”, wie es hieß.
Laut eines Berichts der Zeitung “La Repubblica” könnte es noch im Dezember oder im Januar zu einer Absichtserklärung zwischen den beiden Seiten kommen – dies sei aber noch kein bindender Vertrag.
Die Lufthansa hatte schon Anfang des Jahres in einer Partnerschaft mit der Reederei MSC eine Übernahme von Ita angestrebt. Nach monatelangen Verhandlungen entschied sich die Regierung von Ex-Ministerpräsident Mario Draghi aber zunächst für die Offerte des US-Fonds Certares. Die weiteren Gespräche mit den Amerikanern scheiterten aber im Herbst, sodass die Lufthansa – von nun an ohne MSC – wieder Einblick in die Bücher von Ita Airways bekam.
Medienberichten zufolge waren in der abgelaufenen Woche Manager der Deutschen für formelle Gespräche in Rom. Ein zentrales Thema der Verhandlungen ist, wie viele Anteile der Ita an die Lufthansa gehen könnten und welches Mitspracherecht Rom hat. Möglicherweise kommt dem Vernehmen nach noch ein dritter Partner neben der Lufthansa und dem Finanzministerium dazu: Derzeit wird über ein Comeback von MSC oder einen Einstieg der staatlichen Eisenbahnen spekuliert.
Die rechtsnationale Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni dürfte schon aus ideologischen Gründen bestrebt sein, ihren Einfluss so groß wie möglich zu halten. Laut “Repubblica” will Rom vor allem sicherstellen, dass sich italienische Flughäfen wie etwa in Rom, Mailand oder Catania weiterentwickeln. Die Lufthansa hatte bereits erklärt, dass sie sich Italien als Drehkreuz für Interkontinentalflüge etwa für Routen nach Afrika oder Südamerika vorstellen könne. In dem Bericht heißt es, dass der Verkauf bis Juni 2023 besiegelt sein soll.
Ita Airways kündigte zudem seine Pläne für die nächsten Monate an, in denen unter anderem 1200 Mitarbeiter – etwa Piloten und Flugbegleiter
– neu eingestellt werden sollen. Darüber hinaus soll die Flotte von
aktuell 65 Flugzeugen auf 104 erweitert werden; im nächsten Jahr kommen laut Plan 9 Langstreckenmaschinen dazu. Diesbezüglich sprach die Airline trotz der internationalen Lage, etwa wegen des Ukraine-Krieges, von “ausgezeichnete Ergebnissen”.
Lufthansa holt ersten A380-Großraumjet wieder nach Frankfurt zurück
Am Frankfurter Flughafen ist der erste A380-Großraumjet der Lufthansa gelandet, der zum kommenden Sommer wieder reaktiviert werden soll. Die Maschine kam am Freitagabend aus dem spanischen Teruel, wo sie nach dem Corona-Schock am 5. Mai 2020 dauerhaft geparkt worden war. Wie die Lufthansa bestätigte, musste der gesamte Flug mit ausgefahrenem Fahrwerk absolviert werden, weil ein vor dem Einklappen vorgeschriebener Test in Teruel nicht durchgeführt werden kann.
Die neun Jahre alte Maschine mit der Kennung D-AIMK und dem Taufnamen “Düsseldorf” ist die erste von vier oder fünf Maschinen, die der Konzern wegen der großen Ticketnachfrage reaktivieren will. Ursprünglich hatte die Lufthansa mal 14 Exemplare des größten Passagierflugzeugs der Welt. Lufthansa benötigt die schon vor Corona aussortierten Riesen-Jets mit jeweils 509 Sitzen, weil der US-Hersteller Boeing die Lieferung neuer Langstreckenflugzeuge verschoben hat.
Nach der Reparatur der hagelgeschädigten Außenhaut und weiteren grundlegenden Arbeiten in der Frankfurter A380-Halle geht es dann für das Flugzeug zu einem längeren Wartungsintervall bei Lufthansa Technik in Manila. Als Einsatzbasis ist München vorgesehen.
Lufthansa-Airbus landet sicher mit einem Triebwerk in Luanda
Mit nur einem laufenden Triebwerk ist ein Airbus der Lufthansa außerplanmäßig in Angolas Hauptstadt Luanda gelandet. Zuvor hatte der Pilot das andere Triebwerk der A350-900 abgeschaltet, weil technische Unregelmäßigkeiten angezeigt worden waren, wie das Unternehmen am Montag berichtete. Der Zwischenfall hatte sich bereits am Samstag auf dem Flug LH575 von Kapstadt nach München ereignet, bei dem 271 Passagiere an Bord waren.
Ein Sprecher wies Berichte zurück, dass das Triebwerk gebrannt habe. Aktuell sei ein Techniker-Team nach Luanda unterwegs, um das Flugzeug zu überprüfen. Die Sicherheit an Bord sei zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt gewesen. Die Passagiere seien sämtlich umgebucht oder in Hotels untergebracht worden. Das Flugzeug ist mit fünf Jahren vergleichsweise jung.
Lufthansa-Aktien notieren via XETRA zeitweise 0,08 Prozent fester bei 7,74 Euro.
ROM / FRANKFURT (dpa-AFX)
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
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