DJ ZIA: Stimmung in Immobilienwirtschaft besser – Talfahrt im Wohnungsbau
BERLIN (Dow Jones)–Die Stimmung in der Immobilienwirtschaft hat sich gegenüber dem Vorquartal spürbar verbessert, allerdings sind die Aussichten weiter negativ. Besonders der Wohnungsbau bereitet laut einer Umfrage der Immobilienwirtschaft Sorge. Zudem bewerten Projektentwickler die Geschäftslage schlechter denn je. Der ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex des Spitzenverbands der Immobilienwirtschaft (ZIA) verbessert sich gegenüber dem Vorquartal mit einem Plus von 10,4 Punkten auf einen leicht positiven Wert von plus 1,3.
Nach dem äußerst pessimistischen Ergebnis im Vorquartal gibt es laut ZIA sowohl bei der Beurteilung der aktuellen Lage als auch bei den Erwartungen Zuwächse. Die Lage erreicht so den Wert 17,6. Die Erwartungen bleiben aber mit minus 13,7 negativ.
“Die dröhnenden Alarmsignale beim Wohnungsbau überlagern leider die Freude über die etwas verbesserte Gesamtlage”, sagte ZIA-Präsident Andreas Mattner zu den Ergebnissen. Den ZIA treibe vor allem um, dass Projektentwickler die Geschäftslage schlechter denn je bewerteten. Denn deren Situation gebe erfahrungsgemäß oft eine realistische Vorstellung von der künftigen Entwicklung in weiten Teilen der Branche.
“Die Signale verheißen nichts Gutes: Es wird genau das passieren, was wir verhindern wollten – beim Wohnungsbau geht es noch weiter bergab, wenn die politischen Entscheiderinnen und Entscheider nicht bald reingrätschen”, warnte Mattner. Binnen zwei Jahren werde sich “ohne politische Kurskorrekturen die Zahl fehlender Wohnungen auf 1,4 Millionen erhöhen”. Es brauche “den Mut, die inzwischen enorme Staatsquote auf dem Gut Wohnen zu verringern”, so Mattner.
IW sieht Abschied von der "Schockstarre"
Ralph Henger vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sieht als einen der Gründe für die insgesamt bessere Stimmung in der Immobilienwirtschaft die Hoffnung, dass die Energiekrise doch ohne große Blessuren überwunden werden könne.
“Zudem setzt die Branche darauf, dass nach einer Schockstarre im letzten Jahr stabilere Rahmenbedingungen dazu führen, dass die Nachfrage nach Immobilien wieder zurückkommt”, sagte Henger. Allerdings sei die Unsicherheit in der Branche “ungebrochen hoch”. Denn weder bei der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung noch bei den Baukosten oder den Finanzierungsbedingungen seien klare Trends für 2023 zu erkennen.
Starker Aufwärtstrend bei Handelsimmobilien
Deutlich besser als auf dem Wohnungsmarkt ist die Lage bei den Handelsimmobilien. Hier habe sich die Einschätzung erheblich verbessert. Durch ein Plus der Geschäftslage auf 30,5 (plus 7,0) und einen regelrechten “Euphoriesprung” bei den Erwartungen um 59,2 auf 11,5 drehe sich das Handelsklima ins Positive, so der ZIA.
“Diese Stimmung ist ein tolles Zeichen. Mit einem so starken Aufwärtstrend bei den Handelsimmobilien war nicht zu rechnen”, kommentiert Mattner die Werte. “Die Auswirkungen der Pandemie sind zwar weiter spürbar, aber die Richtung stimmt.”
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March 24, 2023 05:13 ET (09:13 GMT)
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