DJ MÄRKTE USA/Gut behauptet – Achterbahnfahrt nach Preisdaten
NEW YORK (Dow Jones)–Volatil hat die Wall Street am Donnerstag auf die mit Spannung erwarteten Verbraucherpreise reagiert. Am Ende schloss der Markt gut behauptet. Einerseits ist der Inflationsdruck in den USA im Juli in der Gesamtrate gestiegen, andererseits nicht so stark wie erwartet. Die Kernrate sank derweil wider Erwarten, was die Federal Reserve von weiteren Zinserhöhungen abhalten könnte. In dieses Bild passte auch die gestiegene Zahl an Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe.
Konzentrierten sich die Anleger zunächst auf die gefallene Kernrate und schickten die Indizes nach oben, rückte im weiteren Verlauf in den Fokus, dass die Gesamtrate erstmals seit 13 Monaten nicht gesunken ist. Zudem sagte die Präsidentin der Fed von San Francisco, es sei voreilig zu behaupten, dass die US-Notenbank bereits genügend bei den Zinsen getan habe. Im Ergebnis notierten die Indizes nur noch knapp im Plus.
Der Dow-Jones-Index stieg um 0,2 Prozent auf 35.176 Punkte. Der S&P-500 gewann 1 Punkte und für den Nasdaq-Composite ging es um 0,1 Prozent nach oben. Dabei standen 1.214 (Mittwoch: 1.331) Kursgewinnern 1.707 (1.578) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 65 (96) Titel.
Daneben gab weiterhin die Berichtssaison den Takt vor. Nachdem rund 90 Prozent der S&P-500-Unternehmen für das zweite Quartal ihre Gewinndaten veröffentlicht haben, hat sich der Prozentsatz, der die Prognosen übertroffen hat, gegenüber dem Vorquartal verbessert, aber beim Umsatz haben weniger Unternehmen die Erwartungen geschlagen, wie Lori Calvasina sagte, Leiterin der US-Aktienstrategie bei RBC Capital Markets. “Die Berichtssaison ist unserer Meinung nach gut verlaufen, aber nicht gut genug, um eine gewisse Unruhe am Aktienmarkt zu verhindern”, ergänzte die Teilnehmerin.
Walt Disney legen nach Zahlen zu
Bei den Einzelwerten gewann die Aktie von Walt Disney 4,9 Prozent, nachdem der Unterhaltungskonzern Geschäftszahlen vorgelegt und dabei kräftige Preiserhöhungen für seine Streamingdienste angekündigt hatte. Ziel sei es, diese bis September 2024 profitabel zu machen, teilte das Unternehmen mit. Im dritten Geschäftsquartal grenzte Disney die Verluste der Streamingdienste immerhin schon deutlich ein. Ansonsten fielen die Drittquartalszahlen durchwachsen aus: Der Umsatz lag etwas unter der Konsensschätzung von Analysten, das Betriebsergebnis darüber.
Für die Alibaba-Titel ging es um 4,6 Prozent nach oben. Der chinesische E-Commerce-Gigant hat mit Umsatz und Ergebnis im Auftaktquartal seines neuen Geschäftsjahres die Markterwartungen übertroffen.
Die Papiere von Sonos verloren dagegen 6,4 Prozent. Der Hersteller von Lautsprechersystemen und Hifi-Komponenten hat in seinem dritten Geschäftsquartal mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Allerdings engte das Unternehmen den Umsatzprognosekorridor ein.
Dollar gibt mit Inflationsdaten nur kurzzeitig nach
Der Dollar baute nach den Inflationsdaten seine Abgaben nur kurzfristig aus. Im späten Geschäft lag der Dollar-Index sogar 0,1 Prozent im Plus – und notierte damit um einiges fester als vor den Daten. Wie am Aktienmarkt setzte sich die Sichtweise durch, dass der Inflationsbericht zweischneidig zu lesen ist.
Noch drastischer war das Entwicklung am US-Anleihemarkt, wo die Renditen sich im Tagesverlauf massiv erholten. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg auf 4,11 Prozent, nach 3,97 Prozent vor der Bekanntgabe der Verbraucherpreise. Auch hier rückte in den Fokus, dass der seit Juli vergangenen Jahres anhaltende Abwärtstrend der Inflation gebrochen wurde.
Der Goldpreis tendierte nach zwischenzeitlichen Aufschlägen wenig verändert. Zunächst hatten die Aussicht auf eine Zinspause der Fed und der nachgebende Dollar gestützt.
Mit Abgaben zeigten sich die Ölpreise. Teilnehmer verwiesen auf Gewinnmitnahmen, nachdem WTI am Vortag auf den höchsten Stand seit neun Monaten geklettert war. Einige Marktteilnehmer warnten jedoch auch davor, dass die schwachen Wirtschaftsdaten aus China in dieser Woche eine verzögerte Marktreaktion hervorrufen könnten. Die Opec hat derweil ihre Prognosen für den weltweiten Ölmarkt weitgehend unverändert gelassen und rechnet weiterhin mit einem starken Anstieg der Ölnachfrage, der den Schritt ihres größten Mitglieds Saudi-Arabien zur Drosselung der Produktion in Frage stellt.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 35.176,15 +0,2% 52,79 +6,1% S&P-500 4.468,84 +0,0% 1,13 +16,4% Nasdaq-Comp. 13.737,99 +0,1% 15,97 +31,3% Nasdaq-100 15.128,84 +0,2% 27,13 +38,3% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,84 +3,8 4,80 41,8 5 Jahre 4,23 +9,0 4,14 23,0 7 Jahre 4,19 +10,7 4,08 21,9 10 Jahre 4,11 +9,3 4,01 22,5 30 Jahre 4,27 +9,4 4,17 29,7 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:29 Uhr Mi, 17:19 Uhr % YTD EUR/USD 1,0979 +0,0% 1,0994 1,0980 +2,6% EUR/JPY 158,98 +0,8% 158,27 157,67 +13,3% EUR/CHF 0,9627 -0,0% 0,9631 0,9629 -2,7% EUR/GBP 0,8663 +0,4% 0,8636 0,8630 -2,1% USD/JPY 144,80 +0,8% 143,98 143,61 +10,4% GBP/USD 1,2673 -0,4% 1,2731 1,2721 +4,8% USD/CNH (Offshore) 7,2422 +0,2% 7,2225 7,2337 +4,5% Bitcoin BTC/USD 29.419,69 -0,3% 29.514,04 29.740,31 +77,2% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 82,86 84,40 -1,8% -1,54 +5,1% Brent/ICE 86,32 87,55 -1,4% -1,23 +4,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 37,54 39,82 -5,7% -2,28 -51,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.913,37 1.914,31 -0,0% -0,95 +4,9% Silber (Spot) 22,70 22,68 +0,1% +0,02 -5,3% Platin (Spot) 911,70 892,80 +2,1% +18,90 -14,6% Kupfer-Future 3,75 3,78 -0,8% -0,03 -1,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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August 10, 2023 16:11 ET (20:11 GMT)
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