DJ Rheinmetall: Rüstungsprojekte verteuern sich durch Inflation um bis zu 40%
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Rüstungsvorhaben aus dem Sondervermögen für die Bundeswehr könnten durch die Geldentwertung um bis zu 40 Prozent teurer werden als ursprünglich geplant. “Wenn wir heute einen Fünfjahresvertrag abschließen, dann müssen wir einen Inflationsausgleich vereinbaren”, sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). “Sonst bleiben wir bei sechs Prozent jährlicher Inflation auf bis zu 40 Prozent Mehrkosten sitzen.” Auch einige der älteren Verträge müssten angepasst werden, betonte der Rüstungsmanager. “Da sind die Kunden sehr offen, sie wissen: Wenn sie die Firmen kaputtmachen, bekommen sie überhaupt nichts.”
Künftige Engpässe im Wehretat sieht Papperger neben der Geldentwertung auch durch Umschichtungen im Haushalt. “Der größte Teil der 100 Milliarden wird in zwei Jahren ausgegeben sein – schon, weil das Geld für die laufende Munitionsbeschaffung jetzt aus dem Sondervermögen kommt statt aus dem regulären Wehretat”, sagte er der FAS. “Das bedeutet aber auch, dass danach ein Loch von 25, wenn nicht gar 30 Milliarden Euro jährlich klafft.”
Die Ampelkoalition hatte nach dem russischen Überfall auf die Ukraine vor anderthalb Jahren beschlossen, ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro zur besseren Ausstattung der Bundeswehr zu schaffen. Die Inflationsrate in Deutschland hatte zum Zeitpunkt der Beschlüsse im Februar 2022 erst bei 4,3 Prozent gelegen und war erst später auf bis zu 8,8 Prozent emporgeschnellt.
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August 20, 2023 06:31 ET (10:31 GMT)
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