Scharm el Scheich, Nusa Dua Indien hat bei der Weltklimakonferenz in Ägypten eine Strategie vorgelegt für das angestrebte Ziel, bis zum Jahr 2070 klimaneutral zu werden. „Das ist ein wichtiger Meilenstein“, sagte Indiens Umweltminister Bhupender Yadav bei der Konferenz am Montag. „Indien hat gezeigt, dass es seien Worten Taten folgen lässt.“ Das Ziel hatte Indiens Premierminister Narendra Modi vor einem Jahr bei der COP26 in Glasgow verkündet. Der Plan sollte am Montag auf der Website des Ministeriums verfügbar werden.
Indien, das Land mit der zweitgrößten Bevölkerungszahl der Welt mit mehr als 1,3 Milliarden Menschen, zählt mit den USA und China zu den größten Verursachern klimaschädlicher Emissionen. Das Land hat einen großen Bedarf an zusätzlicher Energie – und setzt dabei zunehmend auf Erneuerbare.
Aber noch hängt Indien vorwiegend von der Kohle ab. Indiens Bevölkerung entspricht in etwa der gesamten Bevölkerung des afrikanischen Kontinents.
Der Strategie zufolge will das südasiatische Land unter anderem bei der Stromerzeugung und bei Transportsystemen weniger klimaschädliche Emissionen verursachen. Der indische Transportsektor mache fast zehn Prozent der Emissionen aus, hieß es am Montag bei der Veranstaltung im indischen Pavillon bei der COP27.
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„Indien hat wenig zur Erderwärmung beigetragen“, sagte Yadav. Zudem habe das Land großen Bedarf an Entwicklung. Es dürfe bei den laufenden Verhandlungen um mehr Klimaschutz keine Situation entstehen, bei der die Energiesicherheit der Entwicklungsländer ignoriert werde, um Emissionen zu verringern.
Bei der Klimakonferenz in Scharm el Scheich wollen sich Vertreter von knapp 200 Staaten auf weitere gemeinsame Schritte gegen die Erderwärmung verständigen. Offiziell endet die Konferenz am Freitag, eine Verlängerung scheint aber möglich.
Große Regenwald-Staaten unterzeichnen Umwelt-Allianz
Die drei Länder mit den größten Regenwaldflächen der Welt haben eine Allianz zum Schutz ihrer Tropenwälder geschlossen. Brasilien, die Demokratische Republik Kongo (DRK) und Indonesien unterzeichneten am Montag eine entsprechende Erklärung im Vorfeld der Beratungen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20). Auf die drei Länder entfällt mehr als die Hälfte aller Tropenflächen weltweit.
Brasilien wolle sich dafür einsetzen, dass alle neun Länder des Amazonasbeckens sich dem Vorhaben anschließen, sagte Izabella Teixeira, die Umweltberaterin des neugewählten brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva. „Ohne den Schutz des Amazonas kann es keinen sicheren Klimaschutz geben“, sagte Teixeira auf der UN-Klimakonferenz COP27 in Ägypten. Der G20-Gipfel soll am Dienstag in Indonesien beginnen.
Lula hatte während seiner Wahlkampagne im August angekündigt, er strebe eine von Industrieländern finanzierte Zusammenarbeit zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes an. Sein Vorgänger Jair Bolsonaro hatte den Umweltschutz abgeschwächt.
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