Apr 22, 2023
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Evakuierung: US-Bürger im Sudan getötet

Written by pinmin


Sudan

Im Sudan waren am Samstag Kämpfe zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten ausgebrochen.


(Foto: dpa)

Khartum Das amerikanische Außenministerium hat am Freitag (Ortszeit) den Tod eines US-Bürgers im Sudan bestätigt. Aufgrund der angespannten Lage in dem Staat im Nordosten Afrikas hatte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am späten Freitagnachmittag auf einer Pressekonferenz auf der US-Airbase Ramstein bereits erklärt, dass man sich auf verschiedene Optionen zur Evakuierung vorbereite: „Wir haben einige Truppen in das Land entsandt, um sicherzustellen, dass wir so viele Optionen wie möglich haben, falls wir zum Handeln aufgefordert werden.“

John Kirby, der Sprecher für nationale Sicherheit im Weißen Haus, sagte, US-Präsident Joe Biden habe diese Woche einen Plan zur Verlegung von US-Streitkräften genehmigt, falls sie für die Evakuierung amerikanischer Diplomaten benötigt würden.

Laut einer Erklärung des Pentagon hat US-Generalstabschef Mark Milley am späten Freitagabend in einem Telefongespräch mit dem sudanesischen Armeechef General Abdel Fattah al-Burhan die Sicherheit der Amerikaner und Amerikanerinnen im Sudan erörtert.

Washington hatte bereits erklärt, dass amerikanische Privatpersonen im Sudan nicht mit einer von der US-Regierung koordinierten Evakuierung aus dem Land rechnen sollten. Dem stellvertretende Sprecher des Außenministeriums, Vedant Patel, zufolge, steht die Regierung derzeit in Kontakt mit mehreren hundert US-Bürgern, die sich im Sudan aufhalten.

Auch die Bundesregierung bereitet nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock mehrere Optionen für eine Evakuierung aus dem Sudan vor. „Die Lage ist absolut dramatisch und absolut unübersichtlich“, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag in Berlin nach einer Sitzung des Krisenstabes im Auswärtigen Amt.

Stromausfälle erschweren die Evakuierung von Deutschen

Die Zahl der Deutschen, die sich für eine gewünschte Evakuierung meldeten, wachse täglich und bewege sich derzeit in einem „unteren dreistelligen Bereich“. Das Problem seien mittlerweile auch die Stromausfälle, so dass die zu Evakuierenden etwa ihre Handys nicht mehr aufladen und deshalb möglicherweise bald nicht mehr auf diesem Wege informiert werden könnten, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Man sei mit etlichen Regierungen in Kontakt.

Seit fast einer Woche kämpfen die Armee und die paramilitärische Miliz RSF um die Macht im Sudan. Am Freitag hatte sich die Armee zu einer dreitägigen Feuerpause bereiterklärt, damit das muslimische Fest zum Fastenbrechen nach dem Ramadan begangen werden kann.

Wie ein Reuters-Reporter berichtete, war es in der Hauptstadt Khartum jedoch trotz der vereinbarten Waffenruhe wieder zu heftigen Schusswechseln und vereinzelten Luftangriffen gekommen.

Spanien sendet Militärtransporter

Spanien hat Medienberichten zufolge zwei Transportmaschinen der Luftwaffe für die Evakuierung seiner Staatsbürger und einiger anderer Europäer und Lateinamerikaner aus dem Sudan nach Afrika geschickt.

Einer der beiden Militärtransporter von Typ A400M sei bereits in Dschibuti am Horn von Afrika gelandet, berichteten der staatliche TV-Sender RTVE und andere spanische Medien am Freitag. Eine dritte Maschine desselben Typs sei in Spanien in Bereitschaft. Jedes der Militärflugzeuge könne mehr als 100 Menschen transportieren. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.
Spaniens Außenminister José Manuel Albares hatte zuvor bei einem Besuch in Berlin lediglich gesagt, dass Militärflugzeuge seines Landes in Wartestellung gehalten würden, um so schnell wie möglich in die sudanesische Hauptstadt Khartum zu fliegen und mit der Evakuierung zu beginnen, sobald die Sicherheitslage das zulasse. Wann das der Fall sein könnte, lasse sich im Augenblick aber nicht sagen. Dschibuti liegt knapp 1200 Kilometer südöstlich von Khartum.

Mehr: Kämpfe im drittgrößten Staat Afrikas: Dem Sudan droht ein neuer Bürgerkrieg



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