May 29, 2023
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Ukraine-Krieg: Russland intensiviert die Angriffe auf Kiew

Written by Mareike Müller


Zwei Frauen in Kiew eilen in Richtung eines Schutzraums

Am Montag griff Russland die ukrainische Hauptstadt erneut an.

(Foto: AP)

Riga Eine Explosion ist zu hören, kurz darauf beginnen die Kinder, die gerade noch geordnet die Straße im Kiewer Stadtteil Podil entlangliefen, zu schreien. Sie rennen in Richtung des nächsten Schutzraums. Videos wie dieses machen in den sozialen Medien am Montagmorgen zuhauf die Runde. Wochenlang hat Russland die ukrainische Hauptstadt vor allem nachts angegriffen. Doch seit Tagen intensiviert die russische Armee ihre Angriffe nun auch tagsüber.

In der Nacht von Sonntag auf Montag seien allein über Kiew mehr als 40 russische Flugkörper abgeschossen worden, wie die Militärverwaltung Kiews am Montagmorgen mitteilte. Im gesamten Land sollen es 29 Kampfdrohnen und 37 Marschflugkörper gewesen sein.

Damit sorgt Russland für anhaltende Anspannung in der Hauptstadt, nachdem es Kiew in der Nacht auf Sonntag mit der größten Anzahl an Drohnen seit Beginn des Krieges angegriffen hatte. Laut ukrainischen Angaben feuerte die russische Armee 59 Kamikaze-Drohnen ab, von denen die ukrainische Luftabwehr 58 abfangen konnte. Dennoch starb im Zuge des Angriffs laut Bürgermeister Vitali Klitschko ein Mann, eine Frau wurde durch herabfallende Drohnenteile verletzt.

In der südukrainischen Hafenstadt Odessa brach zudem nach Drohnenbeschuss ein Feuer im Hafen aus. Ob dadurch auch Getreideexporte gefährdet sind, ließ das Militär offen. Der Hafen ist von elementarer Bedeutung für die mittlerweile stark begrenzte Ausfuhr von Nahrungsmitteln aus dem Land, das als Kornkammer Europas gilt.

In Chmelnyzkyi im Westen des Landes meldeten die Behörden den Beschuss eines Militärflughafens, wobei fünf Flugzeuge und eine Landebahn beschädigt worden sein sollen.

Historiker Snyder: „Ein Versuch, eine Kultur zu vernichten“

Geschichtsprofessor Timothy Snyder von der Universität Yale sieht den Grund für die heftigen Angriffe in der Nacht auf Sonntag in der Tatsache, dass am letzten Sonntag im Mai der Tag Kiews gefeiert wird, der Jahrestag der Gründung der Stadt. „Dieser Krieg ist ein Versuch, eine Kultur zu vernichten“, schrieb Snyder bei Twitter.

>> Lesen Sie hier: Nachts in den Keller, am Tag ins Café: Über den Alltag in Kiew in diesen Tagen

Unterdessen meldete der Gouverneur der russischen Region Belgorod den Beschuss mehrerer Ortschaften durch die Streitkräfte der Ukraine, dabei seien vier Menschen verletzt worden. Zu Angriffen auf russisches Territorium und von Russland annektierte ukrainische Gebiete nimmt die Regierung in Kiew üblicherweise keine Stellung.

Gegen Mittag wird der Luftalarm in der ukrainischen Hauptstadt wieder aufgehoben. Sofort setzen viele die Tätigkeiten, die der Angriff unterbrochen hat, fort. „Wir sind stolz darauf, weiterzumachen“, schreibt etwa Tymofij Mylowanow, Leiter der Wirtschaftshochschule Kyiv School of Economics, auf Twitter über ein Video seiner Studierenden, die in den oberen Teil des Gebäudes zurückkehren.

Mehr: Granaten oder Worthülsen? Das zweifelhafte Munitionsversprechen der EU



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