Bahanaga Das schwerste Zugunglück in Indien seit mehr als zwei Jahrzehnten geht ersten Erkenntnissen zufolge auf eine Signalstörung zurück. Der Coromandel Express, auf dem Weg von Kolkata nach Chennai, sei mit einer Geschwindigkeit von unter 130 Kilometern die Stunde von der Hauptstrecke auf ein Seitengleis geleitet worden, auf dem ein Güterzug parkte, sagte ein Bahnvertreter.
Bei dem Zusammenprall seien die ersten vier oder fünf Waggons aus dem Gleis geschleudert worden und auf die ersten zwei oder drei Waggons des entgegenkommenden Zuges gestürzt.
Der Yeshwantpur-Howrah-Zug, der mit einer Geschwindigkeit von etwa 115 Kilometern pro Stunde auf dem zweiten Hauptgleis von Bangalore nach Howrah unterwegs war, sei daraufhin ebenfalls entgleist. Die beiden Lokomotivführer der Personenzüge seien verletzt worden, hätten das Unglück aber überlebt, sagte der Bahnvertreter, der anonym bleiben wollte.
Bei der Kollision am Freitag sind mindestens 275 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Opfer wurde mehrfach korrigiert. Teilweise seien Leichen doppelt gezählt worden, erklärte der hochrangige Regierungsvertreter Pradeep Jena des Bundesstaates Odisha. Verletzt wurden etwa 1200 Personen.
Rettungskräfte und Familien suchten auch am Sonntag in den Trümmern nach Opfern. Mehr als 1000 Menschen beteiligten sich an den Rettungsarbeiten, sagte Bahn-Minister Ashwini Vaishnaw. Den Familien der Opfer versprach er finanzielle Hilfen. Pro Todesfall sollten rund 11.000 Euro (eine Million Rupien) zur Verfügung gestellt werden, für Schwerverletzte 200.000 Rupien und für Leichtverletzte 50.000.
Täglich 13 Millionen Zugfahrende in Indien
Die indischen Eisenbahnen befördern nach eigenen Angaben täglich mehr als 13 Millionen Menschen. Aufgrund einer veralteten Infrastruktur kommt es bei der Staatsbahn immer wieder zu Sicherheits-Problemen. Das bislang schlimmste Eisenbahnunglück Indiens ereignete sich im Jahr 1981, als im Bundesstaat Bihar ein Zug von einer Brücke in einen Fluss stürzte. Dabei starben etwa 800 Menschen.
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