Santiago de Chile Umweltschutzorganisationen haben vor Beginn einer Sondersitzung der Antarktis-Kommission CCAMLR die zügige Ausweisung von drei neuen Schutzgebieten in der Region gefordert. Die Regierungen der 27 Mitgliedsstaaten der Kommission für die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis sollten sich bei dem am Montag beginnenden Treffen in Santiago de Chile auf eine deutliche Verbesserung des Schutzes der antarktischen Gewässer einigen, um so wichtige Maßnahmen zum Schutz des Klimas und der biologischen Vielfalt zu ergreifen, hieß es in einer Erklärung der Antarktis- und Polarmeervereinigung (Asoc), in der zahlreiche Naturschutzorganisationen aus der ganzen Welt zusammengeschlossen sind.
Konkret dringen die Umweltschützer auf die Ausweisung von drei Schutzgebieten in der Ostantarktis, im Weddellmeer und auf der Antarktischen Halbinsel mit einer Gesamtfläche von rund vier Millionen Quadratkilometern. Das entspricht in etwa einem Prozent der Weltmeere. Bislang scheiterte die Einrichtung der Schutzgebiete am Widerstand von Russland und China. „Die Staats- und Regierungschefs der Welt haben sich darauf geeinigt, 30 Prozent der Ozeane bis 2030 zu schützen. Der Schutz des Südpolarmeeres, der die Antarktis umgibt, ist entscheidend für die Erreichung dieses Ziels“, sagte die Direktorin für den Schutz der Antarktis und des Südpolarmeeres beim Pew Bertarelli Ocean Legacy Project, Andrea Kavanagh.
Bei der Sitzung in der chilenischen Hauptstadt soll es bis Freitag auch um die Krillfischerei gehen. Krill sind kleine Krebstiere, die für das Ökosystem der Antarktis von entscheidender Bedeutung sind, aber auch zur Herstellung von Ölen und Fischfutter gefischt werden. „Krill steht im Zentrum des antarktischen Lebensnetzes und spielt eine wichtige Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf. Doch die hochkonzentrierte Krillfischerei bedroht in Verbindung mit dem Klimawandel nicht nur wildlebende Tiere wie Wale, Pinguine und Robben, sondern auch die effektiven Ökosystemfunktionen, die der Krill durch seine Kohlenstoffspeicherleistung erbringt“, sagte Emily Grilly von der Naturschutzorganisation WWF.
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