Jun 29, 2023
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Bundesagentur für Arbeit: Arbeitskräftenachfrage sinkt auch im Juni

Written by pinmin


Arbeitskräftenachfrage

Laut der Bundesagentur für Arbeit sei in der Mehrzahl der Wirtschaftszweige die gemeldete Arbeitskräftenachfrage im Vergleich zum Juni 2022 stark gesunken.


(Foto: dpa)

Die Konjunkturflaute hinterlässt immer deutlichere Spuren am deutschen Arbeitsmarkt. In den Betrieben geht die Arbeitskräftenachfrage nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) seit mittlerweile einem Jahr beständig zurück.

Der saisonbereinigte Stellenindex sei im Juni um drei Punkte auf 119 Punkte gefallen, nachdem dieser im Mai 2022 einen Höchststand von 139 Punkten erreicht hatte, teilte die BA am Donnerstag mit. In der Mehrzahl der Wirtschaftszweige sei die gemeldete Arbeitskräftenachfrage im Vergleich zum Juni 2022 gesunken und zum überwiegenden Teil in einer zweistelligen Prozentzahl.

Besonders hoch seien die Rückgänge bei Information und Kommunikation sowie im Gastgewerbe und bei Sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen. In der Zeitarbeit gebe es in absoluten Zahlen die größte Verringerung. Deutliche Zuwächse habe es im öffentlichen Dienst und bei Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen gegeben.

Zu einem ähnlichen Befund kommt das Ifo-Institut in seiner Umfrage unter 9000 Unternehmen. Das daraus berechnete Beschäftigungsbarometer für die Gesamtwirtschaft stieg im Juni zwar, allerdings nur leicht um 0,2 auf 98,4 Punkte, wie die Münchner Forscher mitteilten.

„Aber insbesondere in der Industrie spiegelt sich der aufkeimende Pessimismus in zurückhaltenden Personalplanungen“, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Einzig bei den Dienstleistern wird weiter über Neueinstellungen nachgedacht.“

Mehr Arbeitslose erwartet

Am Freitag legt die BA in Nürnberg die Arbeitslosenzahlen für Juni vor. Die örtlichen Ableger der BA gehen für die nächsten Monate von steigender Arbeitslosigkeit aus, zumal die deutsche Wirtschaft Ende 2022 und Anfang 2023 geschrumpft war.

Bereits im Frühjahr war die übliche jahreszeitliche Belebung auf dem Arbeitsmarkt schwächer ausgefallen als in früheren Jahren. Im Juni geht die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Mai bisweilen leicht zurück. Im vorigen Jahr gab es durch einen Einmaleffekt aber einen deutlichen Anstieg, der auf den Wechsel der ukrainischen Geflüchteten in die Zuständigkeit der Jobcenter zurückging.

Unter Herausrechnung jahreszeitlicher Schwankungen erwarten von Reuters befragte Volkswirte eine Zunahme um 13.000 Arbeitslose. Im Mai war die Zahl der registrierten Arbeitslosen um 42.000 auf 2,544 Millionen gesunken.

Die deutsche Wirtschaft ist zuletzt zwei Quartale in Folge geschrumpft und steckt damit in einer Rezession. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen auch für 2023 insgesamt mit einem schrumpfenden Bruttoinlandsprodukt. Dennoch dürfte der Arbeitsmarkt vergleichsweise robust bleiben.

Die Zahl der Arbeitslosen werde zwar in diesem Jahr um etwa 130.000 auf 2,55 Millionen steigen, 2024 dann aber wieder auf 2,45 Millionen sinken, erwarten etwa die Ifo-Forscher. Gleichzeitig dürfte die Zahl der Erwerbstätigen kräftig zulegen und im kommenden Jahr mit 46,07 Millionen ein Rekordniveau erreichen.

Mehr: Punktesystem, Spurwechsel, weniger Bürokratie – Wie die Ampel Fachkräfte nach Deutschland lotsen will



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