Das teilte der französische Modekonzern Kering, dem Gucci gehört, am Mittwochabend mit und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Der 49 Jahre alte Römer sprach in der Mitteilung von “unterschiedlichen Vorstellungen”. Das Fachmagazin “Women’s Wear Daily” hatte zuvor berichtet, dass Michele und Kering-Chef François-Henri Pinault unterschiedliche Auffassungen über die kreative Zukunft von Gucci hatten. Analysten sehen in dem Schritt Licht und Schatten. Die Kering-Aktien notierten nach anfänglichen Verlusten am Vormittag nahezu unverändert.
Michele war seit Januar 2015 Chefdesigner bei Gucci. In den fast acht Jahren seitdem habe er einen zentralen Teil dazu beigetragen, die Marke weiterzuentwickeln “mit seiner wegweisenden Kreativität, während er dem renommierten Kodex des Hauses treu blieb”, hieß es in der Mitteilung. Wer Michele nachfolgt, war zunächst noch offen.
Gucci hatte zuletzt vor allem Probleme in China, auch wegen der strikten Corona-Maßnahmen des Landes. Das Wachstum der Marke hinkte hinter demjenigen anderer Luxusmarken wie Hermès (Hermes International) oder Louis Vitton (LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton) hinterher. So blieb das Wachstum von Gucci im dritten Quartal hinter den Erwartungen von Experten zurück, wenngleich sich die Lage im Vergleich zum zweiten Quartal etwas besserte. Auffällig: Anderen Kering-Marken wie Yves Saint Laurent (YSL) und Bottega Veneta schnitten besser ab, als Analysten erwartet hatten.
JPMorgan belässt Kering auf ‘Neutral’ – Ziel 690 Euro
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Kering angesichts der Pressemitteilung bezüglich der Trennung von Gucci-Chefdesigner Alessandro Michele auf “Neutral” mit einem Kursziel von 690 Euro belassen. Der Abschied werfe Fragen auf hinsichtlich der Entwicklung der Kernmarke in den kommenden Monaten, schrieb Analystin Chiara Battistini in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. In den letzten Monaten hätten zwar Anleger immer häufiger überlegt, ob nicht ein Wechsel an der Spitze des Designteams notwendig ist, doch die durch die Pressemitteilung entstandene Unsicherheit dürfte die Papiere des Luxusgüterherstellers zunächst belasten.
Jefferies belässt Kering auf ‘Buy’ – Ziel 565 Euro
Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Kering angesichts der Trennung von Gucci-Chefdesigner Alessandro Michele auf “Buy” mit einem Kursziel von 565 Euro belassen. Es handele sich um den Abschied einer großen Ikone, schrieb Analyst Flavio Cereda in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Bei der für Kering wichtigsten Marke gebe es womöglich ein Umdenken, denn sie habe eine dürftige Zeit hinter sich.
UBS belässt Kering auf ‘Buy’ – Ziel 575 Euro
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Kering angesichts des Weggangs von Gucci-Kreativdirektor Alessandro Michele auf “Buy” mit einem Kursziel von 575 Euro belassen. Wie Analystin Zuzanna Pusz in einer am Donnerstag vorliegenden Studie schrieb, sei dieser Schritt ein wichtiger Kurstreiber für die Aktie des Luxusgüterherstellers. Auf ein Auswechseln des Kreativdirektors von Gucci, der größten und profitabelsten Marke von Kering, hätten Investoren schon lange gewartet, da sich Gucci verglichen mit anderen Marken im Portfolio unterdurchschnittlich entwickelt habe.
Die Kering-Aktie steigt an der EURONEXT in Paris zeitweise um 0,26 Prozent auf 547,50 Euro. Am Morgen hatte sie zeitweise noch moderate Verluste verbucht.
ROM (dpa-AFX) / NEW YORK/ZÜRICH (dpa-AFX Broker)
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Keine Daten
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