Nov 5, 2022
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HDE-Konsumausblick: Noch ist die Verbraucherstimmung tief im Tal – aber es geht bergauf

Written by Dr. Hans Christian Müller


Fußgängerzone

Die Sorgen durch Krieg und Pandemie sind schwächer geworden – auch wenn noch viele Bürgerinnen und Bürger vorsichtig sind mit großen Anschaffungen.



(Foto: dpa)

Düsseldorf Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich im November offenbar erstmals wieder leicht verbessert. Das zeigen die jüngsten Daten des HDE-Konsumbarometers. Nachdem der Messwert zuvor auf den schlechtesten Wert aller Zeiten gefallen war, geht es nun um einen guten Zähler wieder hinauf – auf 85,2 Punkte. Das Barometer wird einmal monatlich vom Handelsblatt Research Institute exklusiv für den Handelsverband Deutschland (HDE) berechnet und basiert auf der Befragung von rund 1.600 Haushalten.

Der Index, der in der Vergangenheit stets um den Wert von 100 geschwankt hatte, war in der Anfangszeit der Coronapandemie zeitweilig nachgerade eingebrochen. Im Zuge des russischen Überfalls auf die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energie- und Inflationskrise fiel er dann in nie gekannte Tiefen.

Zwar befinden sich alle Teilwerte des Barometers auch jetzt noch tief im roten Bereich: So scheuen die Befragten weiterhin vor größeren Anschaffungen zurück, rechnen mit sinkenden Einkommen und stark steigenden Preisen. Doch tun sie dies nicht mehr ganz so sehr wie noch im Oktober. Noch pessimistischer als zuvor sind die Befragten lediglich bei der künftigen Zinsentwicklung: Hier rechnen sie mit einem weiteren Anstieg, was zumindest kreditfinanzierte Käufe weiter verteuern würde.

Grafik

Auch weitere Statistiken bestätigen den Trend

Um eine Trendwende für die Konjunktur ausrufen zu können, sind kleine Anstiege beim Konsumbarometer nicht ausreichend. Dennoch deuteten zuletzt weitere Statistiken darauf hin, dass die Talsohle durchschritten sein könnte – so etwa die Stimmungsindikatoren für die Unternehmen.

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Zwar meldete das Münchener Ifo-Institut kürzlich erneut einen gesunkenen Wert für den Geschäftsklimaindex. Allerdings verschlechterte sich dabei nur die Einschätzung der aktuellen Lage, während sich die Erwartungen für die Zukunft leicht verbesserten. Beim Konjunkturindex des Mannheimer ZEW zeigte sich dasselbe Phänomen.

>> Lesen Sie hier: Auftragspolster, Euro-Kurs, staatlicher Wohnungsbau: Das sind die Lichtblicke für die Konjunktur

Die meisten Konjunkturexperten gehen derzeit davon aus, dass der private Konsum 2023 schrumpfen – und das Wirtschaftswachstum in den Minusbereich ziehen wird. Damit würde die Wirtschaftsleistung weiterhin ungefähr auf dem Wert des Jahres 2019 verharren.

Wäre das Bruttoinlandsprodukt seither weitergewachsen wie damals prognostiziert, hätte es bis 2023 um rund 200 Milliarden Euro höher ausfallen können, als derzeit erwartet wird. Ein Lichtblick bleibt jedoch der robuste Arbeitsmarkt: So gehen Konjunkturforscher derzeit davon aus, dass die Arbeitslosenquote auch 2023 allenfalls leicht steigen wird – trotz der schwachen Konjunktur.

Mehr: Einzelhandel meldet überraschend Umsatzplus – Tankstellen mit großem Minus.



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Politik

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