München Die Wissenschaftsminister von Bund und Ländern haben ein Milliardenpaket geschnürt, um Forschung und Lehre in Deutschland zu verbessern sowie Studierende zu entlasten. Rund 3,5 Millionen junge Leute sollen Anfang nächsten Jahres eine Einmalzahlung von 200 Euro erhalten, wie Bundeswissenschaftsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) und ihr bayerischer Kollege Markus Blume (CSU) am Freitag in München ankündigten.
Für den Zukunftsvertrag Studium und Lehre (ZSl) sollen in den Jahren 2023 bis 2027 insgesamt 676 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. Das entspricht in etwa der im Koalitionsvertrag vereinbarten Dynamisierung um 3 Prozent. „Der Beschluss ist ein Meilenstein für die Qualität von Studium und Lehre, wie es der Koalitionsvertrag vorsieht“, sagte Stark-Watzinger. Die Hochschulen sollten die Mittel „zeitnah und vollständig“ zu verwenden.
Die Zahl der Exzellenzcluster an Hochschulen in Deutschland soll von 57 auf 70 erhöht werden. „Das ist möglich, in dem wir die Fördermittel erhöhen – pro Jahr von 533 Millionen Euro auf 687 Millionen Euro“, sagte Stark-Watzinger. „Wir freuen uns auf den Wettbewerb mit vielen neuen Initiativen“, betonte sie. „Hier schaffen wir es, eine echte Erfolgsgeschichte in Deutschland fortzuschreiben“, sagte Bayerns Ressortchef Blume. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft begrüßte die Entscheidung umgehend.
„Klarer Gewinner der heutigen Beschlüsse sind die Hochschulen: Mit den zusätzlichen Mitteln beim ZSL erhalten sie finanzielle Planungssicherheit und bekommen so die Chance, mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dauerhaft zu beschäftigen“, wie Nordrhein-Westfalens Forschungsministerin Ina Brandes (CDU) sagte. „Mit der Erweiterung auf künftig bis zu 70 Exzellenzcluster bei der Exzellenzstrategie sorgen wir dafür, dass auch neue Themen und Hochschulen, die bisher nicht vertreten sind, eine angemessene Erfolgschance erhalten.“
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Ebenfalls forciert werden soll die Initiative, die Zahl der Professorinnen in Deutschland zu erhöhen. Langfristiges Ziel bleibe die Parität von Männern und Frauen, sagte Stark-Watzinger. Deutschland setze den Weg hin zu einer geschlechtergerechten Hochschule fort, sagte Brandes. „Frauen sollen künftig auf allen Qualifikationsstufen und in allen Fachbereichen angemessen repräsentiert sein“, betonte die NRW-Politikerin.
Auch die nationale Forschungsdateninfrastruktur soll gestärkt werden, um Forschungsdaten besser zu speichern, zu vernetzen und damit flächendeckender nutzbar zu machen, wie die Wissenschaftsministerinnen und -minister beschlossen. Bund und Länder hätten sich zudem auf die Fortführung der Nako-Gesundheitsstudie um weitere fünf Jahre bis 2027 geeinigt. Mit der großangelegten Studie werden seit 2014 die Volkskrankheiten in Deutschland erfasst.
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