Washington Die US-Einzelhändler haben im Juli ein unerwartet kräftiges Umsatzplus eingefahren. Ihre Erlöse nahmen um 0,7 Prozent zum Vormonat zu, wie das US-Handelsministerium am Dienstag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten hingegen nur ein Plus von 0,4 Prozent erwartet.
Aus den am Dienstag ebenfalls vorgelegten revidierten Daten des US-Handelsministeriums für Juni ergibt sich zugleich, dass das Umsatzplus mit 0,3 Prozent einen Tick höher ausgefallen ist als zunächst gemeldet. Ursprünglich waren 0,2 Prozent für Juni angegeben worden.
„Die US-Konsumenten zeigen weiterhin Durchhaltevermögen“, erklärte Volkswirt Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Das Rezessionsszenario könne wohl langsam eingemottet werden. „Eine sanfte Landung der US-Wirtschaft zeichnet sich immer mehr ab,“ fügte er hinzu.
Aus Sicht seines Kollegen Ralf Umlauf von der Helaba ist das Plus im Einzelhandel überraschend hoch ausgefallen. „Dennoch gibt es keinen Grund, die Zinserwartungen bezüglich der Fed nachhaltig zu überdenken, weil die Industriestimmung im Raum New York deutlich enttäuscht hat,“ merkte er an.
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„Die Marktteilnehmer scheinen die positive Überraschung bei den Einzelhandelsumsätzen aber höher zu gewichten,“ erklärte der Experte.
Hohe Lebenshaltungskosten
Gebremst wird die Kauflust der US-Verbraucher durch die noch immer hohen Lebenshaltungskosten. Die Verbraucherpreise stiegen im Juli um 3,2 Prozent nach 3,0 Prozent im Juni. Die US-Notenbank Fed hat die Leitzinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht, um die Inflation in den Griff zu bekommen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. Sie will es von der Datenlage abhängig machen, ob sie die Leitzinsen im September weiter anhebt oder nicht.
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