Shanghai, Taipeh China hat am Samstag mit Militärübungen rund um Taiwan begonnen. „Dies ist eine ernste Warnung an Taiwans Separatisten, die sich zur Provokation mit externen Kräften zusammentun“, hieß es in einer kurzen Erklärung der zuständigen Militärbehörde. Man führe gemeinsame Patrouillen zur See- und Luftkampfbereitschaft rund um die Insel durch. Außerdem würden Operationen, die sich auf Themen wie die Koordinierung von Schiffen und Flugzeugen und die Kontrolle von Angriffen konzentrierten, abgehalten, um die „tatsächlichen Kampffähigkeiten“ der Streitkräfte zu testen.
Das taiwanesische Verteidigungsministerium verurteilte die chinesischen Militärübungen in der Nähe der Insel aufs Schärfste. „Der Beginn der Militärübungen trägt nicht zum Frieden und Stabilität in der Straße von Taiwan bei“, so das Ministerium am Samstag in einer Erklärung. Man werde angemessene Streitkräfte entsenden, um darauf zu reagieren. Man habe die Fähigkeit, die Entschlossenheit und das Vertrauen, die nationale Sicherheit zu gewährleisten.
Chinas Militärübungen sind eine allgemein erwartete Reaktion auf den Besuch von Vizepräsident William Lai in den Vereinigten Staaten. Dabei handelte es sich offiziell um einen Zwischenstopp auf dem Flug von und nach Paraguay, der Lai allerdings die Möglichkeit gab, US-Vertreter zu treffen. Erst im April hatte ein US-Besuch von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen für Spannungen gesorgt. China reagierte damals ebenfalls mit Militärmanövern rund um Taiwan. In Taiwan finden im Januar Präsidentschaftswahlen statt. Dabei will Lai die Nachfolge von Tsai antreten. Er liegt derzeit in den meisten Umfragen vorn.
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