Die private Buchhaltung
Den Überblick über die privaten Finanzen zu behalten sollte von jedem Haushalt priorisiert werden, dennoch gestaltet sich diese Angelegenheit häufig kompliziert. Damit die private Buchhaltung dennoch bestmöglich funktioniert, sollte ein Haushaltsbuch geführt werden.
Dabei stehen dem Verbraucher zahlreiche Varianten zur Verfügung, welche die private Buchhaltung ermöglichen. Neben klassischen Tools wie das analoge Aufschreiben oder Kalkulationsprogrammen wie Excel beziehungsweise Numbers, können auch entsprechende Apps bei der Erstellung eines Haushaltsbuches helfen.
Die Stiftung Warentest hat diesbezüglich eine Studie mit sechs Probanden durchgeführt, welche die jeweiligen Optionen auf ihre Vor- und Nachteile getestet haben.
Die richtige Vorbereitung
Über einen Zeitraum von drei Monaten notierten die Teilnehmer ihre Finanzen mit den Programmen ihrer Wahl. Fest steht, dass alle Varianten mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden sind.
Auch eine Vorbereitung muss bei allen Varianten getätigt werden, denn individuelle Ausgaben benötigen eigene Konten. So besteht das Haushaltsbuch bei jedem Haushalt aus unterschiedlichen Unterkonten. Während eine vierköpfige Familie neben den Fixkosten in der Regel hauptsächlich Ausgaben für Lebensmittel, Schulutensilien, Ausflüge und Ähnliches verbucht, stehen bei Singlehaushalten Barbesuche, Kino und weitere Kostenfaktoren im Mittelpunkt.
Sind die individuellen Unterkonten erstellt, lassen sich die Ausgaben bei allen Varianten relativ simpel notieren.
Die drei Methoden
Alle Methoden der privaten Buchführung erfüllen letztendlich ihren Zweck – Einnahmen und Ausgaben stehen am Ende des Monats übersichtlich gegenüber. Dennoch bieten die unterschiedlichen Varianten andere Vor- und Nachteile.
So ist das analoge Haushaltsbuch zwar schnell und kostengünstig erstellt, im Alltag unterliegen ihm dennoch gewisse Nachteile. Demnach kann sich das ständige Mitführen des Buches als lästig herausstellen, wie die Probandin Friederike Zobel gegenüber Stiftung Warentest erläutert. Sie habe nach wenigen Wochen die alltäglichen Ausgaben in ihrem Kalender notiert und am Abend im Buch nachgetragen. Zudem muss auch die Kalkulation am Ende des Monats von Hand durchgeführt werden, wodurch die analoge Variante einen zusätzlichen Arbeitsschritt erfordert.
Dementsprechend ersparen Tabellenkalkulationsprogramme wie Excel dem Verbraucher diesen Schritt und auch das ständige Mitführen, dank entsprechender Smartphone-Apps, ist bei dieser Methode möglich. Damit hier ein funktionierendes Haushaltsbuch eingerichtet werden kann, bedarf es allerdings einiger Grundkenntnisse bezüglich der Software. Sind diese vorhanden, gestaltet sich die Kalkulation quasi automatisch.
Buchhaltungs-Apps stellen die dritte Variante dar. Auch hier wird das Haushaltsbuch dank Smartphone stets in der Hosentasche mitgeführt, wodurch die Einträge jederzeit vorgenommen werden können. Zudem sind keine weiteren Kenntnisse notwendig, dafür müssen Einschnitte hinsichtlich der Individualisierbarkeit hingenommen werden, dies ist bei den anderen Methoden nicht der Fall.
Außerdem hat Convenience ihren Preis, die getesteten Apps waren mit einer Ausnahme alle kostenpflichtig, sofern alle Funktionen genutzt werden sollten. Auch in puncto Datenschutz ließen die Apps einiges zu wünschen übrig.
Für wen welche Methode infrage kommt, unterliegt im Endeffekt den persönlichen Präferenzen. Alle Probanden investierten durchschnittlich circa zehn Minuten pro Tag in die Erfassung der Ausgaben und konnten sich so einen besseren Finanzüberblick verschaffen.
Henry Ely / Redaktion finanzen.net
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