Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)–Nach dem Japan-Schock vom Morgen können sich die europäischen Börsen am Mittag wieder erholen. Der DAX kann sich mit einem Minus von 0,3 Prozent nun knapp behaupten, mit 13.908 Punkten steht er fast 1 Prozent über dem Tagestief. Zwar ist nun nach der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank auch die Bank of Japan in das Lager der restriktiveren Notenbanken gewechselt. Sie hat den Zinsdeckel für 10-jährige Anleihen auf 0,5 von 0,25 Prozent angehoben. Damit hat sie die Schwäche des Yen zumindest vorerst beendet, er erholt sich am Dienstag deutlich. Auf der anderen Seite stützen die fallenden Energiepreise die Stimmung. Der TTF-Gaspreis verliert weitere 3 Prozent und nähert sich der Marke von 10 Cent je Kilowattstunde.
Gut aufgenommen werden auch die deutschen Erzeugerpreise (PPI). “Der Fall unter die 30-Prozent-Marke ist eine große Erleichterung”, kommentiert ein Händler. Sie unterstreiche die These vom Überschreiten des Inflationshöhepunkts. Das deutsche PPI stieg im November im Jahresvergleich zwar um sehr hohe 28,2 Prozent, dies war aber ein deutlicher Rückgang der Steigerungsrate von zuvor noch 34,5 Prozent.
Bei den Branchenindizes fallen der Stoxx-Index der Versorger um 1,3 Prozent und der Index der Autotitel um 1 Prozent. Dagegen profitieren Banken von den steigenden Zinsen, ihr Index zieht um 1 Prozent an.
Im DAX steigen Deutsche Bank 4 Prozent, im MDAX ziehen Commerzbank um 6 Prozent an. Auf der anderen Seite verlieren Siemens Healthineers 3 Prozent, und Adidas geben um 2,1 Prozent. Vonovia stehen mit den steigenden Zinsen unter Druck, sie fallen um 2,6 Prozent. Auch mit den anderen Titeln der Immobilienbranche geht es überwiegend deutlich abwärts.
Pfeiffer Vacuum optimistischer für den Umsatz
In der zweiten Reihe steigen Hugo Boss mit einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um gut 4 Prozent. Dagegen stehen Rheinmetall mit dem Desaster um den Schützenpanzer Puma erneut unter Druck und fallen um weitere 5,4 Prozent.
Für die Aktie von Pfeiffer Vacuum geht es um 2,6 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen für das noch laufende Gesamtjahr mit einer besseren Umsatzentwicklung als bislang in Aussicht gestellt rechnet. Das Unternehmen erwartet für 2022 laut Mitteilung einen Umsatz von 900 Millionen Euro. Bisher hatte Pfeiffer Vacuum 860 Millionen bis 880 Millionen nach 771 Millionen Euro im Vorjahr in Aussicht gestellt. Unverändert im Vergleich zur bisherigen Prognose werde erwartet, dass die EBIT-Marge im Jahr 2022 um 14 Prozent liegen wird. Im Vorjahr hatte das im SDAX notierte Unternehmen eine Rendite von 12,1 Prozent erzielt. “Die Stabilisierung in den Lieferketten und die sehr gute Auslieferungsleistung von Pfeiffer Vacuum haben zu der Verbesserung der Umsatzprognose beigetragen”, so das Unternehmen.
Klöckner & Co SE steigen nach anfänglicher Schwäche nun um 0,6 Prozent. Das Unternehmen baut das Geschäft in Nordamerika mit einer Übernahme aus. Der Stahlhändler kauft die National Material of Mexico für 340 Millionen US-Dollar. “Mit einem Enterprise-Value-Multiple von rund 6,7 auf Basis des für 2022 erwarteten EBITDA stellt dies eine hochattraktive und unmittelbar wertsteigernde Erweiterung der Aktivitäten von Klöckner & Co dar”, so das im SDAX notierte Unternehmen. National Material of Mexico bediene als Service-Center-Unternehmen und Werkstoffanbieter die Automobilindustrie und andere industrielle Endmärkte in Nordamerika.
Compleo steht vor dem Aus, was sich zuletzt bereits angedeutet hatte. Die Aktie bricht um 83 Prozent ein. Dem Ladetechnikspezialisten droht die Zahlungsunfähigkeit. Die in den vergangenen Wochen geführten Gespräche über eine kurzfristige Bereitstellung zusätzlicher Finanzierungsmittel würden nicht mehr mit der erforderlichen Wahrscheinlichkeit zu einem erfolgreichen Abschluss führen. “Vor diesem Hintergrund sieht der Vorstand die positive Fortführung des Unternehmens nicht mehr als überwiegend wahrscheinlich an und wird aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit kurzfristig Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beim zuständigen Insolvenzgericht stellen”, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.810,63 -0,0% -0,61 -11,4%
Stoxx-50 3.666,54 -0,1% -3,01 -4,0%
DAX 13.907,54 -0,3% -35,33 -12,5%
MDAX 24.917,17 -0,4% -106,82 -29,1%
TecDAX 2.914,52 -0,6% -18,22 -25,7%
SDAX 11.760,67 -0,6% -70,09 -28,4%
FTSE 7.359,41 -0,0% -1,90 -0,3%
CAC 6.457,99 -0,2% -15,30 -9,7%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,27 +0,07 +2,45
US-Zehnjahresrendite 3,65 +0,06 +2,14
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:40 Mo, 17:25 % YTD
EUR/USD 1,0634 +0,2% 1,0600 1,0608 -6,5%
EUR/JPY 141,19 -2,8% 140,81 145,38 +7,9%
EUR/CHF 0,9854 +0,0% 0,9845 1,0738 -5,0%
EUR/GBP 0,8755 +0,2% 0,8727 0,8721 +4,2%
USD/JPY 132,82 -2,9% 132,84 137,03 +15,4%
GBP/USD 1,2147 +0,0% 1,2148 1,2163 -10,2%
USD/CNH (Offshore) 6,9740 -0,2% 6,9795 6,9850 +9,8%
Bitcoin
BTC/USD 16.822,92 +2,6% 16.790,14 16.640,45 -63,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 76,19 75,19 +1,3% +1,00 +10,0%
Brent/ICE 79,90 79,80 +0,1% +0,10 +10,3%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 108,35 108,54 -0,2% -0,19 +63,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.806,54 1.787,45 +1,1% +19,09 -1,3%
Silber (Spot) 23,69 23,03 +2,9% +0,67 +1,6%
Platin (Spot) 1.001,75 983,00 +1,9% +18,75 +3,2%
Kupfer-Future 3,79 3,78 +0,1% +0,00 -14,1%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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DJG/hru/cln
(END) Dow Jones Newswires
December 20, 2022 07:12 ET (12:12 GMT)
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Keine Daten
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