Mütter in der Politik: „Nicht genug Mutter, nicht genug Politikerin“: Wie drei Frauen Parlament und Familie meistern

Josephine Ortleb hält ihren Sohn auf dem Arm, drückt ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann noch einen. In Ortlebs Büro steht ein Wickeltisch, auf dem Aktenschrank Fläschchen und Gemüsesticks, in einer Ecke steht ein Bett.

Ihr Sohn ist 15 Monate alt, seine Betreuerin packt ihn in den Kinderwagen, dann geht es nach oben, in eines der Spielzimmer des Deutschen Bundestags.

Seit 15 Monaten ist Ortleb Mutter. Es war eine aufwühlende Zeit. Ortleb ist eine der Politikerinnen, die nicht versteckt, dass sie ein Kind hat. Sie ist seit 2017 Abgeordnete für Saarbrücken im Bundestag und seit 2020 eine der Parlamentarischen Geschäftsführerinnen der SPD-Fraktion.

Sie nimmt ihren Sohn mit ins Parlament, postet Fotos von sich mit ihm in der Babytrage. Sein Gesicht sieht man nicht, seinen Namen liest man nicht. Aber Ortlebs Sohn ist da.