London Großbritannien wird der Ukraine demnächst Kampfpanzer des Typs „Challenger 2“ liefern. Das bestätigte der britische Regierungschef Rishi Sunak in einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski am Samstag. Die genaue Zahl der Panzerlieferungen ließ Sunak offen, in London ist jedoch von etwa einem Dutzend der hochmodernen Challenger 2 die Rede.
Die Zusage der Briten erhöht den Handlungsdruck auf Bundeskanzler Olaf Scholz, den Ukrainern mit Leopard 2-Panzern im Verteidigungskrieg gegen die russische Invasion zur Hilfe zu eilen. Scholz hatte sich bislang nicht festgelegt, auch weil Kampfpanzer als Offensivwaffen gelten. Zudem ist unklar, ob die Bundeswehr kurzfristig auf Leopard 2-Panzer verzichten kann.
Nachdem jedoch Nato-Verbündete wie Polen bereits die Lieferung von Leopard-Panzern zugesagt haben, richten sich jetzt alle Augen auf Berlin. Der in Deutschland entwickelte Leopard wird von zahlreichen europäischen Ländern genutzt, kann aber ohne eine Genehmigung Berlins nicht in das Kriegsgebiet exportiert werden. Der Leopard gilt wegen seiner Verbreitung als besonders geeignet für einen Einsatz in der Ukraine.
Ein britischer Regierungssprecher wertete die Panzerlieferungen als ein Zeichen dafür, dass Großbritannien seine militärische Unterstützung für die Ukraine verstärken wolle. „Der Premierminister umriss die Absicht Großbritanniens, unsere Unterstützung für die Ukraine zu intensivieren, einschließlich der Bereitstellung von Challenger-2-Panzeen und zusätzlichen Artilleriesystemen“, hieß es vom Regierungssitz in 10 Downing Street. Zustimmung kam auch von der oppositionelle Labour-Partei. Großbritannien hat die Ukraine früher als andere Nationen militärisch unterstützt.
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Der ukrainischen Präsident Selenski dankte dem britischen Premier und erklärte, dass die Entscheidung zur Entsendung der Panzer „uns nicht nur auf dem Schlachtfeld stärken, sondern auch das richtige Signal an andere Partner senden wird“.
Treffen in Ramstein wird zum Testfall
Die britische Zusage war erwartet worden, sollte aber erst am kommenden Freitag beim Treffen der Kontaktgruppe für die Ukraine in Ramstein verkündet werden. Dort muss nun Scholz seinen Kurs in der Panzer-Debatte erklären. Der Kanzler hatte seine Zurückhaltung bislang auch damit begründet, dass die Lieferung von Kampfpanzern eng mit den Verbündeten abgestimmt werden müsse. Die haben jetzt den Druck auf Berlin erhöht.
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