• 2022 war herausforderndes Jahr am Aktienmarkt
• Handverlesene Aktienauswahl nötig, um makroökonomische Herausforderungen zu umschiffen
• Tech-Unternehmen und -Plattformen unter Top Picks der Wall Street vertreten
Das Jahr 2022 war gespickt mit zahlreichen Herausforderungen mit denen Anleger zu kämpfen hatten. Eine der gravierendsten Ursachen war die russische Invasion in die Ukraine, die einen Krieg nach sich zog, der noch immer nicht vorüber ist. Im Zuge dessen kam es zu einer Energiekrise, welche zu einem massiven Preisanstieg bei Erdöl und Gas führte. Hinzu kam die schon im Zuge der Corona-Pandemie ultralockere Geldpolitik der Notenbanken, die im Anschluss die Inflation in luftige Höhen trieb. Was folgte war die Zinswende, die die Aktienmärkte unter Druck setzte und insbesondere bei Tech-Werten für große Einbußen sorgte.
Top Picks der Wall Street-Experten
Viele der genannten Belastungsfaktoren sind auch noch 2023 aktuell. Wer dennoch Gewinne im Depot verbuchen will, sollte bei der Aktienauswahl Vorsicht und Geschick walten lassen. So gibt es einige Unternehmen, die die Herzen der Wall Street-Anlageprofis höher schlagen lassen. CNBC hat mithilfe von Daten der Analysten-Datenbank TipRanks eine Auswahl zusammengestellt. Das besondere an TipRanks besteht dabei darin, dass nicht nur die zahlreichen Empfehlungen von Analysten, Finanz-Bloggern und Wall Street-Experten zusammengetragen werden, sondern die Performance der besagten Finanz-Profis auch transparent und öffentlich einsehbar gemacht wird. Auf diese Weise können Anleger selbst entscheiden, ob sie den Empfehlungen eines bestimmten Analysten tatsächlich folgen wollen.
Apple-Aktie
Eines der Unternehmen, welches zu den Top Picks gehört, ist der iKonzern Apple. Der Smartphone-Hersteller hat ein herausforderndes Jahr hinter sich, in dem die Aktie knapp 27 Prozent an Wert einbüßte. Neben der allgemein negativen Marktstimmung und der steigenden Zinsen hatte Apple 2022 zusätzlich noch mit Nachfragesorgen und Lieferschwierigkeiten zu kämpfen. Da die Volksrepublik China einen wichtigen Produktions- und Verkaufsstandort des iKonzerns darstellt, bleiben Beobachter des Smartphone-Herstellers aufgrund des starken Anstiegs der Corona-Infektionen in dem Land weiter vorsichtig, insbesondere da die chinesische Regierung eine sehr strenge Corona-Politik betreibt.
Nichtsdestotrotz zeigt sich Tigress Financial Partners-Analyst Ivan Feinseth optimistisch, was den Apple-Anteilsschein angeht. Feinseth belegt von mehr als 8.000 TipRanks-Analysten den Rang 269 und kann auf eine Erfolgsquote bei seinen Ratings von 59 Prozent blicken.
Seiner Einschätzung nach handelt es sich bei den gegenwärtigen, bereits beschriebenen Belastungsfaktoren langfristig um Kaufargumente. Außerdem würden die “massive Nutzerbasis, das wachsende Ökosystem und die steigenden Einnahmen aus dem Bereich Services” dazu beitragen, dass “Business Perfomance-Trends” weiter angetrieben und mehr Wert für Aktionäre geschaffen werden könne. Insbesondere auf die lange Geschichte des Smartphone-Herstellers gesehen, würde es sich bei den aktuellen Herausforderungen eher um kleine Probleme handeln, vor allem wenn man den Mehrwert betrachte, den Apple für seine Anleger in den letzten Jahren geschaffen habe.
Konkret zeigt sich Feinseth von der Ausrichtung Apples auf das Metaverse, mit dem Launch seiner eigenen VR/AR-Headsets, begeistert. Daneben sollten die starken Fundamentaldaten sowie die Fähigkeit Apples einen Cashflow zu generieren dazu beitragen, dass der iKonzern auch zukünftig in Wachstumschancen wird investieren können. So verpasst der Tigress-Analyst der Apple-Aktie ein Kursziel von 210 US-Dollar und das Rating “Buy”.
DoubleVerify-Aktie
Ein Unternehmen, welches bei Weitem nicht denselben Bekanntheitsgrad wie der iKonzern genießt, ist der Spezialist für die Sicherheit von Online-Werbung DoubleVerify (DV). Dabei kann DV auf eine prominente Kundenliste, insbesondere im Bereich Social Media zurückgreifen. So gehören Meta Platforms’ Facebook und Instagram, Reddit, TikTok, Microsofts LinkedIn, Amazons Twitch sowie Google-Mutter Alphabets YouTube dazu. Das überzeugt auch Youssef Squali vom Analysehaus Truist. Der Wall Street-Kenner rangiert bei TipRanks auf Rang 92 von 8.000 Analysten und kann auf eine Erfolgsrate von 57 Prozent zurückblicken.
Im Bereich der Sozialen Medien sieht Squali denn auch noch zahlreiche Wachstumschancen für DoubleVerify. So schätzt er, dass “soziale Medien als Kanal zusätzliche Ausgaben für DV freigesetzt haben, um innerhalb von Walled Gardens anzugreifen, was Werbetreibende schätzen, anstatt diese Plattformen ‘ihre eigenen Hausaufgaben benoten zu lassen'”, zitiert ihn CNBC. Darüber hinaus helfe DVs ausgeklügelte Software dabei, dass die zu den Kunden zählenden Unternehmen ihren Markenruf schützen könnten, während sie gleichzeitig die Rendite aus ihren Werbeausgaben maximieren. Für Unternehmen sei es im Bereich Social Media von großer Bedeutung, dass die Werbelandschaft sicher und betrugsfrei sei und auf die richtigen Kunden abziele. All dies würde den Unternehmen dabei helfen, Traffic zu generieren. Der Truist-Experte zeigt sich gegenüber DoubleVerify “zunehmend bullish” und spricht der DV-Aktie eine Kaufempfehlung bei einem Kursziel von 36 US-Dollar aus.
Bumble-Aktie
Ein weiteres Unternehmen, welches 2022 massiv unter die Räder kam, ist die Dating-Plattform Bumble. Fast 38 Prozent büßte das Papier an der NASDAQ im vergangenen Jahr ein. Stifel Nicolaus-Analyst Mark Kelley hat die Plattform dennoch nicht abgeschrieben: “Wir betrachten Bumble als eines der innovativsten Unternehmen im globalen Online-Dating-Bereich, welches ein überzeugendes und differenziertes Wertversprechen für Verbraucher bietet, von dem wir glauben, dass es zu einem langen Wachstum zahlender Benutzer/ARPPU und einer mehrjährigen Erfolgsgeschichte führen wird.” Was das soziale Medium seiner Ansicht nach von anderen Online-Dating-Services unterscheidet, sei die Priorisierung von Benutzersicherheit, Verantwortlichkeit und Kontrolle. Darüber hinaus könnten Bumble nach der jahrelangen Corona-Pandemie nun gute Zeiten bevorstehen, da mehr und mehr Menschen wieder bereit seien, sich nicht nur online, sondern auch im echten Leben zu treffen.
Kelley rangiert bei TipRanks auf Platz 103 und kann auf eine Erfolgsrate von 70 Prozent bei seinen Ratings blicken. Für Bumble spricht er eine Kaufempfehlung aus, auch wenn er das Kursziel von 30 auf 27 US-Dollar reduzierte.
Booking-Aktie
Auch die Online-Reise-Plattform Booking dürfte gestärkt aus den Pandemie-Jahren hervorgehen. Trotz der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren, die auf das makroökonomische Umfeld drücken, ist die Reisenachfrage gestiegen – ein Segen für Booking Holdings. Tigress Financial Partners-Analyst Ivan Feinseth ist dementsprechend auch gegenüber dem Reiseanbieter bullish eingestellt. Seiner Einschätzung nach dürfte das Unternehmen auch von gelockerten Corona-Maßnahmen in China profitieren. Dies stelle für Booking “einen massiven Katalysator nach oben” dar, wie ihn CNBC wiedergibt. Daneben ist Feinseth von der Fähigkeit des Reiseunternehmens begeistert, durch neue Technologien wie Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz seine Marktreichweite und Profitabilität zu steigern. Sein Kursziel liegt dementsprechend bei 3.210 US-Dollar, das Rating liegt bei “Buy”.
Perion Network-Aktie
Stifel Nicolaus-Analyst Mark Kelley setzt neben Bumble außerdem auf das Tech-Unternehmen Perion Network. Ähnlich wie DoubleVerify konzentriert sich auch Perion auf das Ökosystem rund um digitale Werbung. So setzt das Unternehmen auf Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz, um optimierte Werbelösungen anzubieten, die mehr User-Engagements generieren sollen. Kelley zufolge sei der Erfolg Perions besonders auf eine Kombination von organischem Wachstum und Expansion durch Übernahmen zurückzuführen. Nun könne das Unternehmen auf eine Reihe Assets zurückgreifen, die “den drei Säulen des Digitalen Marketings”, nämlich Werbesuche, Social Media und Videos/Display/CTV, zugutekämen.
Kelley schätzt, dass der globale Markt für digitale Werbung bis Ende 2023 650 Milliarden US-Dollar umfassen dürfte, für Perion könnten dabei rund 190 Milliarden US-Dollar auf dem adressierbaren Markt möglich sein. Dementsprechend hob der Analyst sein Kursziel von 29 auf 34 US-Dollar an und setzte das Rating bei “Buy” an.
Redaktion finanzen.net
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