Washington Das US-Justizministerium hat nach eigenen Angaben ein Netzwerk ausgehoben, das Russland für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit Militärtechnologie von amerikanischen Unternehmen versorgt haben soll.
Verwickelt sei auch ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Hamburg, das die mutmaßlichen Täter als Vorwand für ihre illegalen Operationen nutzten. Ein Teil der nach Russland gelieferten Ausrüstung sei auf Schlachtfeldern in der Ukraine entdeckt worden, teilte das Ministerium in Washington am Mittwoch mit.
Bei fünf Männern, deren Fälle in New York verhandelt werden, handelt es sich um russische Staatsbürger. Einer von ihnen ist Juri Orechow, Geschäftsführer der Firma Nord-Deutsche Industrieanlagenbau GmbH, die unter dem Kürzel NDA im deutschen Handelsregister geführt wird. Orechow war am Montag in Deutschland festgenommen worden.
Den Beschuldigten wird zur Last gelegt, Militärtechnologie von US-Unternehmen erworben und dann Millionen von Dollar für reiche russische Geschäftsleute und Einrichtungen gewaschen zu haben, gegen die Sanktionen verhängt worden sind. Den Männern wird unter anderem vorgeworfen, Halbleiter und Mikroprozessoren aus den USA beschafft zu haben. Die Technologien können in Kampfflugzeugen, ballistischen und Hyperschall-Raketensystemen, intelligenter Munition und anderen militärischen Anwendungen eingesetzt werden, erklärte das Finanzministerium.
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Laut Unterlagen aus dem Handelsregister beträgt das Stammkapital der deutschen Firma 300.000 Euro. Das Unternehmen betreibe sein Geschäft mit der „Planung, Beratung und Durchführung von Industrieanlagenbau“ sowie dem „Handel, In- und Export von Waren aller Art“, heißt es in der Satzung der Firma, die 2007 gegründet wurde.
Das US-Finanzministerium verhängte Sanktionen gegen Orechow, sein Unternehmen NDA und eine weitere seiner Firmen, die Opus Energy Trading LLC mit Sitz in Dubai. Etwaige Vermögenswerte in den USA werden eingefroren, Geschäfte mit Orechow werden für US-Bürger untersagt.
„Kriminelle Erfüllungsgehilfen von Oligarchen“
Der New Yorker Staatsanwalt Breon Peace bezeichnete die Angeklagten als „kriminelle Erfüllungsgehilfen von Oligarchen“, die mithilfe von Briefkastenfirmen und Kryptowährungen eine Vielzahl von Transaktionen abwickelten. Der stellvertretende Direktor der Bundespolizei FBI sagte, es sei die „Zerschlagung eines ausgeklügelten Netzwerks“ gelungen.
Auch US-Außenminister Antony Blinken meldete sich zu Wort. „Orechow und seine Firmen haben direkt zum Angriffskrieg des Kremls gegen die Ukraine beigetragen“, hieß es in einer Mitteilung. Die Anklagen und Sanktionen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Washington den Kreml verstärkt unter Druck setzen will, den Krieg in der Ukraine zu stoppen.
Mit Agenturmaterial
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