Berlin Die Ukraine könnte bis zu 160 Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 aus deutschen Industriebeständen erhalten. Die Unternehmen Rheinmetall und FFG könnten einen Großteil ihrer bestehenden Fahrzeuge instandsetzen und für die Export in die Ukraine bereitstellen, berichteten Branchenkreise dem Handelsblatt. Sie bestätigte damit Angaben des FDP-Verteidigungspolitikers Marcus Faber. Die Bundesregierung hatte am Freitag bestätigt, dass eine Lieferung an die Ukraine frei gegeben werden, ohne allerdings Details zu nennen.
Der Hersteller Flensburger Fahrzeugbau (FFG) hat nach eigenen Angaben 99 Leopard 1 in seinen Hallen stehen, bei Rheinmetall sind es weitere 88 Kampfpanzer aus der der Modellreihe. Der Panzer ist der Vorläufer des Leopard 2, von dem die Ukraine bereits eine Zusage von 14 Einheiten aus Deutschland hat. Weitere Länder wollen ebenfalls Leopard 2-Panzer liefern.
Die Ukraine benötigt die Panzer, um sich gegen den Angriff Russlands zur Wehr zu setzen. In den vergangenen Tagen haben die russischen Streitkräfte den Druck auf die Truppen Kiews erhöht; Militärbeobachter rechnen mit einer Offensive Russlands. Bisher setzt die Ukraine vor allem Kampfpanzer aus sowjetischer Produktion ein.
Mit der Lieferung von Leopard-Panzer erhöht sich die Krampfkraft der ukrainischen Armee erheblich. Allerdings ist offen, wann die Fahrzeuge von FFG und Rheinmetall fertig ausgerüstet sind. Ein Teil von ihnen ist in einem schlechten Zustand, wie es in der Branche heißt. Komponenten von diesen könnten für die Aufarbeitung anderer Leopard-Panzer dienen.
Verteidigungspolitiker Faber bezeichnete die anstehende Lieferung als „substanziellen“ Beitrag zur Verteidigung der Ukraine. „Stückzahlen machen den Unterschied“, sagte er. Wenn Deutschland noch beim Leopard 2 nachlege, leiste Deutschland eine Hilfe, die den Begriff „Zeitenwende“ verdiene.
Nach der Freigabe der Leopard-Lieferung durch die Bundesregierung muss nun noch geklärt werden, wer für die Kosten für die Aufarbeitung aufkommen wird. Denkbar wäre eine Finanzierung über EU-Töpfe oder den Bundeshaushalt.
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