Oct 12, 2022
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Ukraine-Krieg: „Wir brauchen noch mehr“ – Nato will der Ukraine weitere Waffen liefern

Written by Moritz Koch


Jens Stoltenberg

Der Nato-Generalsekretär will besonders die ukrainische Luftabwehr verstärken.


(Foto: AP)

Brüssel Die Nato will als Reaktion auf den systematischen Raketenbeschuss ukrainischer Städte durch Russland ihre Waffenlieferungen ausweiten. Insbesondere die ukrainische Luftabwehr soll gezielt verstärkt werden. Die Bündnispartner hätten bereits Systeme zur Luftverteidigung bereitgestellt, „aber wir brauchen noch mehr“, stellte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf dem Treffen der Verteidigungsminister der Allianz in Brüssel klar.

„Wir brauchen verschiedene Arten von Luftverteidigung, Kurzstrecken- und Langstrecken-Luftverteidigungssysteme, um ballistische Raketen, Marschflugkörper und Drohnen auszuschalten, verschiedene Systeme für verschiedene Aufgaben“, sagte Stoltenberg. Die Ukraine sei ein großes Land mit etlichen urbanen Zentren. Die Nato müsse ihre Militärhilfen „aufstocken, um der Ukraine helfen zu können, noch mehr Städte und noch mehr Gebiete gegen die schrecklichen russischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung zu verteidigen“.

Das erste moderne westliche Luftabwehrsystem hat die Ukraine inzwischen erhalten – aus Deutschland. Dabei handelt es sich um das System Iris-T des Waffenherstellers Diehl Defence. Drei weitere Iris-T-Systeme werden im kommenden Jahr ausgeliefert, sie müssen erst gefertigt werden.

Neben Deutschland haben auch die USA der ukrainischen Regierung modernes Gerät zur Luftverteidigung zugesagt. Die Auslieferung des National Advanced Surface-to-Air Missile System (Nasams) soll nun beschleunigt werden. Die Bombardierung ziviler Ziele durch die Russen unterstreiche die „Boshaftigkeit und Brutalität“ des Krieges, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, der sich am Rande des Nato-Gipfels mit den etwa 50 Staaten traf, die ihre Waffenlieferungen an die Ukraine koordinieren.

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„Die Luftverteidigung ist derzeit die Priorität Nummer eins in unserer Verteidigungszusammenarbeit“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski auf Twitter. Seit Montag hat das russische Militär etwa 100 Raketen auf die Ukraine abgefeuert, mindestens 26 Menschen wurden getötet.

Nato will Luftverteidigung der Ukraine stärken

Am Mittwoch heulten die Sirenen den dritten Tag in Folge. Bisher setzt die Ukraine sowjetische Systeme vom Typ S-300 und SA-11 Buk ein, die nach den Worten von Selenski aber „nicht annähernd genug“ seien, „um die zivile Infrastruktur, Schulen, Krankenhäuser, Universitäten und Wohnungen der Ukrainer zu schützen“.

>> Lesen Sie hier: Ist Putin pleite? Top-Ökonom spricht von „beispiellos schlechter Lage“

Der Beschuss ukrainischer Städte hat für Russland einen geringen militärischen Nutzen. An der zuletzt erfolgreichen Gegenoffensive der Ukraine ändern die Attacken nichts. Es handelt sich nach Einschätzung von Brüsseler Diplomaten und Militärberatern um pure Vergeltungsschläge, mit denen sich Kremlherrscher Wladimir Putin für den Angriff auf die Kerch-Brücke zwischen der russisch besetzten Krim-Halbinsel und dem russischen Festland rächen will.

Die russischen Raketensalven lassen in der Ukraine auch Forderungen nach einer Flugverbotszone wieder laut werden. Doch dazu ist die Nato weiterhin nicht bereit. „Es ist wichtig, dass die Nato nicht zu einer Partei in diesem Konflikt wird“, betonte die amerikanische Nato-Botschafterin Julianne Smith, eine enge Vertraute von US-Präsident Joe Biden.

Es handle sich um einen „Konflikt zwischen der Ukraine und Russland“, bei dem die Allianz die ukrainische Seite unterstütze. „Aber die Verbündeten sind sich auch einig darin, dass die Nato nicht in den Krieg hineingezogen werden sollte.“

Mehr: Welche Abwehrmaßnahmen der Westen nach den brutalen Raketenangriffen auf die Ukraine plant



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