• NFT-Marktplatz von Coinbase mit mickrigem Handelsvolumen
• Kryptobörse sieht bei Coinbase NFT “mittel- bis langfristige Chancen”
• Fokus auf NFT-Ersteller
Nachdem die weltweit zweitgrößte Kryptobörse Coinbase bereits 2021 den Start eines sozialen Web3-Marktplatzes für NFTs ankündigte, ging dieser schließlich im vergangenen Jahr nach einer Beta-Phase im April an den Start. “Wir bauen einen Ort auf, an dem es um mehr geht als nur um den Kauf und Verkauf. Wir möchten, dass Coinbase NFT ein Ort ist, der Schöpfern und Sammlern hilft, ihre Gemeinschaften aufzubauen und sich zu engagieren”, hieß es damals in einem Blog-Eintrag des Unternehmens. Mit den Käufen und Verkäufen auf der Plattform ist es bislang tatsächlich nicht weit her.
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Coinbase NFT wird trotz Mini-Handelsvolumen weiterbetrieben
Wie Daten der Analysewebseite “Dune” zu entnehmen ist, wurden auf dem NFT-Marktplatz von Coinbase in den letzten sieben Tagen gerade einmal 47 Verkäufe mit einem Gesamtvolumen von 4,63 Ether – umgerechnet 7.514 US-Dollar – getätigt (Stand: 28. Februar 2023). Im vergangenen Juni – also wenige Wochen nach dem Start – habe Coinbase NFT laut “Cryptonomist” mit 1.000 verkauften NFT innerhalb von 24 Stunden noch einen plattformeigenen Rekord aufgestellt. Im Vergleich zu den großen Konkurrenten ist jedoch auch diese Zahl recht niedrig. Denn die beiden größten NFT-Marktplätze OpenSea und Blur kämen laut “Decrypt” innerhalb einer Woche auf rund 303.000 beziehungsweise 53.000 Verkäufe.
Im Rahmen der Telefonkonferenz zur jüngsten Bilanzvorlage musste sich Emilie Choi, Präsidentin und COO von Coinbase, dann laut “Decrypt” auch der Frage stellen, wie viel Geld das Unternehmen im Zusammenhang mit seinem NFT-Marktplatz verloren habe und wie es plane, das Geldverbrennen, das mit dem Betrieb des Geschäfts einhergehe, in Zukunft einzudämmen. Während Choi die Verluste von Coinbase NFT nicht bezifferte, bekräftigte sie, weiter am NFT-Marktplatz festhalten zu wollen. “Wir sehen hier weiterhin mittel- und langfristige Chancen”, so die Coinbase-COO laut dem Kryptoportal. Allerdings sei das Team hinter Coinbase NFT reduziert worden – womöglich im Zuge der jüngsten Massenentlassungen bei der Kryptobörse. “Wir haben jetzt ein sehr schlankes Team, aber wir werfen noch lange nicht das Handtuch”, so Choi bei der Telefonkonferenz weiter.
Fokus auf NFT-Ersteller als Wettbewerbsvorteil von Coinbase NFT
Offenbar befindet sich der NFT-Marktplatz von Coinbase momentan in einer Phase der Neuausrichtung, die zukünftig für mehr Erfolg sorgen soll. So habe das NFT-Team “seine Ressourcen neu ausgerichtet, um sich auf die Bereiche mit den größten Auswirkungen für unsere Benutzer zu konzentrieren. […] Wir bringen mehr Fokus und Effizienz in eine kleinere Gruppe von Schwerpunktbereichen mit hoher Wirkung innerhalb von Coinbase NFT”, so ein Coinbase-Sprecher gegenüber “Decrypt”. Auch er verwies auf die langfristigen Chancen der Unternehmung und sagte, dass man noch ganz am Anfang stehe.
Seinen Fokus will der soziale Web3-Marktplatz zukünftig offenbar stärker auf die Ersteller von NFTs legen. “Wir haben kürzlich mitgeteilt, dass wir Creator Drops auf dem NFT-Marktplatz pausieren, um uns auf andere Funktionen und Tools zu konzentrieren, nach denen Creator gefragt haben”, schrieb das Unternehmen auf Twitter – und wies im selben Atemzug auch Gerüchte um eine bevorstehende Schließung zurück. “Seid versichert, dass sich unsere Mission für Coinbase NFT nicht geändert hat und wir optimistisch für unsere Zukunft bleiben, während wir weiter bauen. Wir freuen uns darauf, in Zukunft weitere Möglichkeiten zu finden, mit Erstellern zusammenzuarbeiten”, so Coinbase NFT in einem weiteren Tweet.
Rest assured, our mission for Coinbase NFT hasn’t changed and we remain optimistic about our future as we continue building. We’re excited to find more opportunities to work with with creators in the future.
– Coinbase NFT (@Coinbase_NFT) February 1, 2023
Die stärkere Konzentration auf NFT-Ersteller könnte womöglich tatsächlich der Faktor sein, der dem NFT-Marktplatz von Coinbase zu einer breiteren Nutzung verhilft. Schon von Beginn an bot Coinbase NFT den Erstellern besondere Funktionen an und ermöglichte es ihnen laut “CoinDesk” etwa, ihre Sammlungen mittels NFT-Drops direkt auf dem Marktplatz zu veröffentlichen, so dass dieser nicht – wie beispielsweise OpenSea – als rein sekundärer NFT-Marktplatz dient. Wenn nun weitere Funktionen integriert werden, die von NFT-Erstellern gefordert wurden, könnte dies sich zum Wettbewerbsvorteil gegenüber OpenSea und Blur auswachsen, da diese im Kampf um das höhere Trading-Volumen ihren Fokus laut “Cryptonomist” verstärkt auf die Nutzer ausrichten – und damit einige NFT-Ersteller bereits verärgert haben. So wollen die Ersteller der NFT-Serie Deathbats Club zukünftig etwa OpenSea blocken und zu Coinbase NFT wechseln.
In response to the news that @opensea no longer enforces creator royalties, we have blocked their marketplace and all others that participate in this practice. @Coinbase_NFT will be our preferred marketplace to buy and sell @DeathbatsClub . 👇
– M. Shadows (@shadows_eth) February 20, 2023
Launch von neuem Blockchain-Netzwerk als Nutzermagnet?
Am 23. Februar hat Coinbase zudem das Ethereum-L2-Netzwerk Base vorgestellt, das laut Blogeintrag jedem “überall eine sichere, kostengünstige und entwicklerfreundliche Möglichkeit bietet, dezentrale Apps oder ‘dapps’ onchain zu erstellen”. Davon sollen letztlich die mehr als 110 Millionen verifizierten Benutzer des Coinbase-Ökosystems profitieren. Insgesamt solle Base als Brücke für Nutzer in die Kryptowirtschaft dienen, heißt es im Coinbase-Blog weiter. Das Ziel sei es, durch einfachere, billigere und sicherere dezentrale Apps “Milliarden Nutzer in die Kryptoökonomie zu bringen” – wohl auch mit dem Hintergedanken, sich dadurch einen größeren Kundenstamm aufzubauen, womöglich auch auf der hauseigenen NFT-Plattform.
Redaktion finanzen.net
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Keine Daten
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