FRANKFURT (Dow Jones)–Nach dem Rücksetzer am Freitag geht es an den europäischen Aktienmärkte zum Start in die Woche erneut nach unten. Der DAX verliert 1,0 Prozent auf 15.276 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,2 Prozent auf 4.181 Punkte nach. Die Entwicklung rund um die Silicon Valley Bank (SVB) lässt die Anleger vorsichtig werden, der Sub-Index der europäischen Banken verliert 2,2 Prozent. “Die Systemrisiken sind erst einmal gebannt”, so ein Marktteilnehmer. Der Bundeseinlagensicherungsfonds FDIC hat die angeschlagene Bank übernommen und die Einlagen garantiert. Die Gouverneure der US-Notenbank kommen am Montag zu einer Sondersitzung zusammen.
Im asiatischen Handel kam der Dollar deutlicher unter Druck, der Euro steigt auf 1,0720 nach 1,0650 zuvor. Aktuell handelt das Währungspaar bei 1,0709 Dollar. Treiber ist die Erwartungen an die Zinsanhebung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Die Ökonomen von Goldman Sachs sagten am Sonntagabend, sie erwarteten nicht mehr, dass die Fed die Zinsen auf ihrer nächsten Sitzung am 22. März anheben wird. Zuvor hatten sie mit einer Anhebung um 25 Basispunkte gerechnet. Die Ökonomen sagten, dass sie immer noch mit Zinserhöhungen im Mai, Juni und Juli rechneten, wodurch die US-Zinssätze letztlich auf 5,25 bis 5,5 Prozent steigen würden.
Viele nachrichtliche Klippen voraus
Die Woche hat es in sich. Während zum Start in die Woche noch die von der zusammengebrochenen Silicon Valley Bank (SVB) ausgehenden Risiken einzuordnen sind, folgen bereits am Dienstag die Verbraucherpreise in den USA. Sie sorgten in den vergangenen Monaten immer wieder für Impulse für die Anleihen und damit auch für den Dollar.
Am Donnerstag steht dann die Sitzung der Europäischen Notenbank (EZB) auf den Kalender, hier wurde ja bereits ein Schritt um 50 Basispunkte avisiert. Alles andere wäre einen Überraschung, allerdings ist mit der jüngsten Entwicklung am US-Bankenmarkt vieles möglich. Am Freitag folgt noch der Große Verfall am Terminmarkt, der allein für einen Vola-Spike sorgen könnte.
Und über allem thront die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Während hier vor einer Woche noch mit einem Zinsschritt um 50 Basispunkte gerechnet wurde, kam die Erwartung zwischenzeitlich auf 25 Basispunkte zurück. Nun gibt es bereits die ersten Stimmen, die nicht ausschließen, dass die US-Notenbank mit Blick auf die heimische Bankenlandschaft auch erst einmal einen Zinspause einlegen könnte.
Lufthansa von Streiks an Flughäfen belastet
Lufthansa leiden unter den Streiks an mehreren Flughäfen, die Aktie verliert 1,6 Prozent. Betroffen sind die drei norddeutschen Flughäfen Hamburg, Bremen und Hannover sowie der Hauptstadt-Flughafen BER. Der Flugverkehr dürfte stark beeinträchtigt werden. “Flugausfälle könnten die Aktien der Fluggesellschaften belasten”, so ein Marktteilnehmer.
Keinen stärkeren Impuls auf die SAP-Aktien (-1,3%) erwartet ein Marktteilnehmer vom Verkauf von Qualtrics. “Der Preis von 18,15 Dollar je Aktie entspricht den Erwartungen”, sagt er. Silverlake und ein kanadischer Pensionsfonds hatten in der vergangenen Woche ein entsprechendes Angebot abgegeben, der Kurs von SAP hatte daraufhin zugelegt. Nun haben sie den Zuschlag erhalten. Bei SAP spült der Verkauf 7,7 Milliarden Dollar in die Kassen.
Deutsche Post stehen auf der Gewinnerseite. Der Kurs steigt um 2,0 Prozent. “Damit reagiert die Aktie zunächst einmal positiv darauf, dass es keinen Streik gibt”, so ein Marktteilnehmer. Die Kosten des Abschlusses treten da in den Hintergrund, ergänzt er.
Porsche hat Zahlen vorgelegt, die Aktie notiert 1,5 Prozent im Minus. Der Sportwagenhersteller hat vergangenes Jahr trotz nur leicht steigender Autoverkäufe und hoher Kosten sowohl den Umsatz als auch das operative Ergebnis erheblich erhöht. Der Gewinn stieg deutlich überproportional zum Umsatz, weshalb die operative Umsatzrendite auf 18,0 von 16,0 Prozent im Vorjahr kletterte. Die 2022er Zahlen liegen alles in allem einen Touch unter den Erwartungen, wie ein Händler sagt.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.180,76 -1,2% -48,77 +10,2%
Stoxx-50 3.816,59 -1,0% -37,92 +4,5%
DAX 15.276,05 -1,0% -151,92 +9,7%
MDAX 27.682,31 -1,1% -316,32 +10,2%
TecDAX 3.226,21 -0,9% -29,04 +10,4%
SDAX 13.134,43 -1,1% -144,10 +10,1%
FTSE 7.672,57 -1,0% -75,78 +4,0%
CAC 7.139,42 -1,1% -81,25 +10,3%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,38 -0,12 -0,19
US-Zehnjahresrendite 3,66 -0,04 -0,22
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:11 Uhr Fr, 17:02 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0709 +0,1% 1,0725 1,0686 +0,1%
EUR/JPY 143,90 +0,1% 144,27 143,53 +2,5%
EUR/CHF 0,9806 +0,0% 0,9817 0,9825 -0,9%
EUR/GBP 0,8860 +0,1% 0,8856 0,8835 +0,1%
USD/JPY 134,37 -0,0% 134,52 134,31 +2,5%
GBP/USD 1,2088 +0,0% 1,2111 1,2096 -0,1%
USD/CNH (Offshore) 6,9018 -0,2% 6,9041 6,9095 -0,4%
Bitcoin
BTC/USD 22.445,59 +2,6% 22.482,48 19.993,29 +35,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 76,51 76,68 -0,2% -0,17 -5,0%
Brent/ICE 83,07 82,78 +0,4% +0,29 -2,7%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 48,15 52,86 -8,9% -4,71 -30,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.878,15 1.883,18 -0,3% -5,03 +3,0%
Silber (Spot) 20,77 20,73 +0,2% +0,04 -13,4%
Platin (Spot) 967,03 957,88 +1,0% +9,15 -9,5%
Kupfer-Future 4,07 4,05 +0,5% +0,02 +6,7%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 13, 2023 04:38 ET (08:38 GMT)
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Keine Daten
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