Mar 24, 2023
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Zeitumstellung 2023: Alle wichtigen Fragen und Antworten zur Uhrenumstellung

Written by pinmin


Die Mehrheit der Deutschen ist sich einig: Die Zeitumstellung gehört abgeschafft. Zuletzt sprachen sich 75 Prozent der befragten Teilnehmenden einer repräsentativen Umfrage des Forschungsinstituts Yougov für ein solches Vorhaben aus. Ein Vorhaben, das bereits 2019 vonseiten des EU-Parlaments beschlossen wurde.

Da sich die Mitgliedstaaten bis heute jedoch nicht wirklich einig sind, ob sie lieber in der Sommer- oder Winterzeit leben und rechnen wollen, heißt es am Sonntag wieder: Zeiger drehen. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Zeitumstellung für Sie zusammengefasst. 

Wann wird die Uhr 2023 umgestellt?

Zweimal im Jahr stellen die Deutschen ihre Uhren um. Einmal am letzten Sonntag im März, dieses Jahr also am 26. März 2023. Und ein weiteres Mal am letzten Sonntag im Oktober (29. Oktober 2023). Dabei löst im Frühjahr die Sommerzeit die Winter- bzw. Normalzeit ab. Zuständig für die Darstellung und Verbreitung der Zeitumstellung in Deutschland ist die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. 

Wird die Uhr am kommenden Sonntag vor- oder zurückgestellt?

Smartphones, Computer oder digitale Wecker stellen sich von Samstag auf Sonntag um 02:00 Uhr automatisch auf 03:00 Uhr vor. Die Nacht verkürzt sich damit um eine Stunde. Morgens bleibt es dann länger dunkel – abends länger hell. Wer bei der Zeitumstellung durcheinanderkommt, kann sich eine bekannte Eselsbrücke vergegenwärtigen. So heißt es: Im Sommer werden die Gartenmöbel nach draußen vor das Haus gebracht, die Uhr wird also vorgestellt. Im Winter landet das Mobiliar wieder zurück im Haus, Keller oder Schuppen.

Seit wann gibt es die Zeitumstellung?

Das Konzept der Zeitumstellung wurde in Deutschland erstmals 1916 zu Zeiten des deutschen Kaiserreichs eingeführt. Im Jahr 1980 wurde die Zeitumstellung in Deutschland nach einer Pause wieder ins Leben gerufen. Seit 1996 gibt es in der EU eine einheitliche Regelung.

Warum gibt es die Zeitumstellung in Deutschland?

Hintergrund der Einführung der Zeitumstellung war in erster Linie die Ölkrise 1973. Die Welt befand sich im Energiesparmodus. Man suchte schnelle und effektive Lösungen, um Strom zu sparen und das Tageslicht optimal auszunutzen. Zudem wollte man sich in Deutschland an die Nachbarländer anpassen, die diese Regelung bereits verfolgten.

Wie wirkt sich die Zeitumstellung auf die Wirtschaft aus?

Wirtschaftsexperten kritisieren die Zeitumstellung seit Jahren. Sie bringe keine ökonomischen Vorteile, sagt etwa Korbinian von Blanckenburg, Volkswirtschaftsprofessor an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Vielmehr sei das Gegenteil der Fall. 

„Die halbjährlichen Umstellungen wirken jedes Mal wie eine kleine Bremse für unsere Wirtschaft: Prozesse geraten ins Stocken, Arbeitnehmer sind unausgeschlafen, Fahrpläne und sämtliche Uhren des Landes müssen auf die neue Zeit eingestellt werden“, konkretisiert von Blanckenburg. Auf der anderen Seite fehlt aktuell noch eine Folgenabschätzung, was eine Abschaffung der Zeitumstellung für die Wirtschaft und den Binnenmarkt innerhalb der EU bedeuten würde. 

Gegenwärtig gibt es in der EU drei Zeitzonen. Die größte von ihnen ist die der Mitteleuropäischen Zeit und reicht von Spanien bis Polen. Laut von Blanckenburg deuten Studien darauf hin, dass die Einführung zusätzlicher Zeitzonen – hält sich beispielsweise Frankreich an die Sommerzeit, Italien jedoch an die Winterzeit – spürbare negative Handelseffekte verursachen würde.

Wird die Zeitumstellung perspektivisch abgeschafft? 

Pläne zur Abschaffung der Zeitumstellung innerhalb der Europäischen Union gab es bereits 2018. Ausgangspunkt war eine Onlineumfrage, bei der sich mehr als 80 Prozent der 4,6 Millionen Teilnehmenden das Ende der Winterzeit gewünscht hatten. In erster Linie nahmen jedoch deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger an der Umfrage teil. Ein Jahr später stimmte das Europäische Parlament dem Vorschlag der EU-Kommission zu, die Zeitumstellung 2021 abzuschaffen. 

Allerdings hat sich auf EU-Ratsebene bis heute keine gemeinsame Lösung abgezeichnet. Die Sorge: Europa könnte sich im Wirrwarr verschiedener Zeitzonen wiederfinden – zu divers sind die Positionen der einzelnen Länder in der Debatte. Ob es daher eine Einigung auf einen gemeinsamen Weg in puncto Zeitumstellung geben wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. 

In welchen Ländern wird die Zeit nicht umgestellt?

Vor allem in Zentralafrika ist die Zeitumstellung ein Fremdwort. So haben etwa Kamerun, die Zentralafrikanische Republik oder der Kongo nie eine Zeitumstellung praktiziert. Auch Länder wie Saudi-Arabien oder Indonesien haben nie an den Uhren gedreht. Andere Länder, zum Beispiel Russland, China oder Brasilien, stellen die Zeit im Moment ebenfalls nicht um. 

Mehr: Im Niemandsland zwischen den Zeiten



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Politik

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