Mar 26, 2023
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Politik: Honduras bricht mit Taiwan und wendet sich China zu

Written by pinmin


Der honduranische Außenminister Eduardo Enrique Reina Garcia (l.) und der chinesische Außenminister Qin Gang

Honduras nahm am Sonntag diplomatische Beziehungen zu China auf, nachdem es die Beziehungen zu Taiwan abgebrochen hatte, das zunehmend isoliert ist und nur noch von 13 souveränen Staaten, darunter der Vatikanstadt, anerkannt wird.

(Foto: AP)

Peking, Tegucigalpa, Taipeh Honduras hat seine jahrzehntelangen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und wendet sich China zu. Honduras erkenne die Regierung der Volksrepublik China als den einzigen Repräsentanten für ganz China an, erklärte das Außenministerium des mittelamerikanischen Landes am späten Samstag. Taiwan sei ein Teil Chinas und nicht davon abzutrennen.

China bestätigte die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen mit Honduras. Eine entsprechende Vereinbarung sei von den Außenministern beider Länder, Qin Gang und Eduardo Enrique Reina, in Peking unterzeichnet worden.

Die Entscheidung Honduras dürfte aus wirtschaftlichen Gründen gefallen sein. Taiwan erklärte, Honduras habe hohe Geldsummen gefordert, bevor es sich China zugewandt habe.

Mit dem Bruch mit Honduras unterhält Taiwan noch formelle diplomatische Beziehungen zu 13 Ländern, hauptsächlich ärmere Entwicklungsländer in Mittelamerika sowie in der Karibik und im pazifischen Raum. China sieht Taiwan als abtrünnige Provinz und geht gegen alle Länder vor, die seine Ein-China-Politik missachten und Beziehungen zu der demokratisch regierten Insel unterhalten. Auch Deutschland hat nur eine inoffizielle Vertretung in Taiwan.

Die USA, die als Schutzmacht Taiwans gelten, sagten dem Land weitere Unterstützung zu. Es handele sich um eine souveräne Entscheidung von Honduras, erklärte das Außenministerium. Es verwies darauf, dass China öfter Versprechen für diplomatische Anerkennung gebe, diese aber nicht erfülle.

2,45 Milliarden Dollar von Taiwan

Taiwan liefere sich keinen Wettkampf mit China in nutzloser „Dollardiplomatie“, sagte die Präsidentin des Landes, Tsai Ing-wen in einer Videobotschaft. Die taiwanische Bevölkerung habe bewiesen, dass sie vor Drohungen nicht zurückschrecke. „Taiwans Zusammenarbeit und Verbindungen zu Verbündeten sowie Gleichgesinnten zur gemeinsamen Förderung des internationalen Wohlergehens und der Sicherheit werden nicht abnehmen, sondern zunehmen.“ Tsai reist kommende Woche nach Mittelamerika. Dabei wird sie auch Station in den USA machen.

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Weder China noch Honduras erwähnten finanzielle Hilfen. Der taiwanische Außenminister Joseph Wu sagte, Honduras habe von Taiwan 2,45 Milliarden Dollar verlangt. Damit sollte ein Krankenhaus sowie ein Damm gebaut und Schulden abgeschrieben werden.

„Es scheint, dass sie Geld wollten, kein Krankenhaus“, sagt Wu. Bereits im Vorfeld der Entscheidung hatte es Berichte über die Geldforderungen gegeben. Der honduranische Außenminister Reina wies dies gegenüber Reuters zurück. Sein Land habe Taiwan vielmehr darum gebeten, honduranische Staatsschulden zu kaufen.

Der Bruch von Honduras mit Taiwan war erwartet worden. Präsidentin Xiomara Castro hatte bereits Mitte März angekündigt, Beziehungen mit China aufnehmen zu wollen. Honduras Beziehungen zu Taiwan gehen in die 1940er Jahre zurück.

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