Berlin Eine Studie im Auftrag der Bundesregierung warnt vor einer wachsenden Rohstoff-Abhängigkeit deutscher Firmen. Habe man im Jahr 2011 noch 14 kritische Rohstoffe identifiziert, so seien es 2020 bereits 30 gewesen, stellt eine vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebene und nun veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY) fest.
„Eine Entspannung dieser Entwicklung ist aufgrund der steigenden Nachfrage nach hochtechnologischen und energieeffizienten Innovationen nicht zu erwarten“, heißt es dort weiter. In der Studie werden 46 Rohstoffe als „strategisch“ eingestuft, weil sie große Bedeutung für die Produktion wichtiger Güter haben, gerade im Hochtechnologiebereich. Bei 39 dieser Rohstoffe sei Deutschland von Importen abhängig.
„Insbesondere für kaum diversifizierte Lieferketten besteht ein erhöhtes Versorgungsrisiko“, stellen die Autoren der Studie fest. Die Debatte hat vor allem an Fahrt gewonnen, weil westliche Regierungen derzeit die Abhängigkeit von China unter die Lupe nehmen. Auch die EY-Studie kommt ebenso wie eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zu dem Schluss, dass die Abhängigkeit von China etwa bei Seltenen Erden oder dem für die Batterietechnik wichtigen Lithium besonders groß ist.
Die Bundesregierung arbeitet seit Monaten an einer neuen Rohstoffstrategie, die mit verschiedenen Maßnahmen versuchen soll, die Abhängigkeit zu reduzieren. Kanzler Olaf Scholz hatte vergangene Woche betont, dass dazu auch die Nutzung heimischer Rohstoffvorkommen zählen müsse.
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Weitere Instrumente sind ein von Deutschland und Frankreich auf EU-Ebene angeregter staatlicher Finanzierungsfonds für die Erschließung neuer Rohstoffvorkommen in Europa. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Franziska Brantner, hatte im Gespräch mit Reuters schon im Oktober zudem die Reaktivierung bilateraler Rohstoffpartnerschaften gefordert.
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