Viele Anleger suchen neben den herkömmlichen Investments wie Aktien, Anleihen und Gold, auch nach anderen Wegen, um auch abseits der Märkte Gewinne zu machen. Sachanlagen wie Oldtimer, Comics oder andere Sammlerobjekte haben dabei viel Potenzial auf große Renditen.
Comics als Geldanlage
Alte Papier-Heftchen als Geldanlage? Ein Dachdecker kassierte in den USA für ein altes Comic Heft 175.000 US-Dollar (ca. 156.000 Euro). Dabei handelte es sich um die Erstausgabe des “Superman”-Hefts. Der Dachdecker fand das Exemplar in der Isolierung seines gerade gekauften Hauses. Durch “Superman” hätte der Dachdecker sogar zum Millionär werden können, doch das Comicheft war leider nicht im besten Zustand. In einem guten Zustand kommt das Comic auf einen Wert von 3,3 Millionen US-Dollar. Das im Jahr 1939 veröffentlichte “The Batman”-Comic schafft es sogar auf einen Wert von 3,4 Millionen US-Dollar und ist damit der wertvollste Comic der Welt.
Wenn man bedenkt, dass man für das Comic-Heft 1938 gerade einmal zehn Cent bezahlen musste, erscheint die Rendite außerordentlich hoch. Von solch einem Wertzuwachs können Sparer nur träumen, da die klassischen Anlagen wie Sparbuch und Festgeld kaum noch Zinsen abwerfen. Mancher Anleger sucht aus diesen Gründen nach alternativen Anlagen, welche zum Teil sehr exotisch sein können.
Der Zustand ist entscheidend
Dass man mit Micky Maus und Co. ordentlich Mäuse verdienen kann, leuchtet einem Mann aus Friedrichsdorf schon lange ein. Denn Micky Waue veranstaltete 1994 die “1. Comic-Auktion Deutschlands”. Seitdem finden sich in der hessischen Kleinstadt Jahr für Jahr viele Comic-Liebhaber ein. So einiges “Altpapier” aus vergangenen Zeiten hat dadurch schon lange den Sprung zum “Wert-Papier” geschafft.
Der Gutachter für Waues Auktion Christofer Krumm erklärt: “Was für die Immobilien Lage, Lage, Lage ist, ist für Comics Zustand, Zustand, Zustand”. Dabei verwundert es nicht, dass manche Hefte schon als Geldanlage im Bankschließfach verschwinden.
Oldtimer als Geldanlage
Oldtimer sind ein lohnendes Investment, das betont der Lobbyverband der Autoindustrie (VDA). Seit 1999 ermittelt der Lobbyverband den Deutschen Oldtimer Index, der dazu dient, eine Trendaussage über die Wertentwicklung von Oldtimern in Deutschland zu geben. Seitdem ist ausgehend von einem Basiswert von 1.000 Punkten in Deutschland eine Wertsteigerung von 177 Prozent zu verzeichnen.
Im März, während der Amelia Island Concours Week, veranstalten die drei Auktionshäuser Bonhams, Gooding & Company sowie RM Sotheby’s jährlich jeweils eine Auktion, bei der hunderte Oldtimer versteigert werden. Im Jahr 2022 soll der teuerste Oldtimer der Gooding-Auktion, ein Talbot-Lago T150 Teardrop Coupé aus dem Jahr 1937, schätzungsweise über zehn Millionen US-Dollar einbringen, berichtet auto-motor-und-sport.de.
Ob Oldtimer nun tatsächlich eine lohnenswerte Anlageklasse darstellen, ist sehr umstritten. Nach der Meinung von Götz Knopp, Vizepräsident des Bundesverbandes für Clubs klassischer Fahrzeuge (DEUVET), lohnt sich ein Investment erst ab einem Wert von 100.000 Euro. Dabei sollte man berücksichtigen, dass ein Oldtimer eine Garage, Versicherung und zuweilen auch Reparaturen benötigt.
Plüschtiere als Geldanlage
Manche Teddys bringen nicht nur Kinderaugen zum Leuchten, sondern lassen auch die Herzen von Anlegern höherschlagen. Es gibt Plüschtiere mit beeindruckender Wertsteigerung, aber nicht mit jedem Tierchen lässt sich auf einen Schlag auch eine tierische Rendite erzielen.
Eine 2010 versteigerte Sammlung von Steiff-Teddys brachte es im Londoner Auktionshaus Christie´s auf ein Gebot von 1,23 Millionen Euro. Ein schwer verschuldeter Hedgefonds-Manager bot diese historische Sammlung zum Kauf an. Dabei brachte ein einziger Harlekin-Teddy von 1925 einen Preis von 53.000 Euro ein.
Im schwäbischen Ort Giengen werden jedes Jahr im großen Stil Plüschtiere von der Firma Steiff versteigert. Ein Teddy, welcher nach der Titanic-Katastrophe 1912 produziert wurde, erzielte beispielsweise einen Preis von 25.000 Euro. Solch horrende Preise sind der geringen Stückzahl des Teddys geschuldet. Der schwarze Bär wurde insgesamt nur 82-mal hergestellt.
Waffen als Geldanlage
Auch originale historische Waffen können eine lukrative Investition sein. Dabei ist die Qualität der Waffe sehr wichtig. Aber es kommt auch auf die Geschichte und die Rarität der Stücke an. Für Sammler und Anleger muss die Historie der Waffe zweifelsfrei belegt sein. Dabei können manche Stücke sogar sechsstellige Beträge erzielen. Eine Waffe aus einem James Bond-Film wurde sogar schon für ca. 328.000 Euro im Auktionshaus Christie´s versteigert. Ähnlich großes Interesse besteht bei Waffen aus dem 2. Weltkrieg, wenn der damalige Besitzer eine führende Persönlichkeit gewesen ist.
Investitionen für Liebhaber
Anleger, die nach etwas Exklusiverem suchen, investieren häufig auch in Uhren, Schmuck oder Kunst-Objekte. In einer Zeit von vermeintlicher finanzieller Unsicherheit suchen Investoren vermehrt reale Vermögenswerte. Es scheint, als gäbe es unzählige Alternativen, aber “tatsächlich sind solche Anlagen eher was für Liebhaber und Spekulanten”, wie Verbraucherschützer Niels Nauhauser erklärt. Laut Nauhauser kann man nicht davon ausgehen, dass man in diesen Bereichen sichere Renditen erzielen kann.
Redaktion finanzen.net
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