• Inflationsniveau wird höher bleiben als politisch erwünscht
• Schnelle Leitzinssenkung nicht zu erwarten
• Portfolio auch bei anhaltender Inflation schützen
Die kommende Rezession werde sich von vergangenen Rezessionen unterscheiden, da die Zentralbanken versuchten mithilfe einer geldpolitischen Straffung die Inflation auf das Zielniveau von zwei Prozent zu drücken, schreiben BlackRock-Analysten. Daher könnten Zinssenkungen Risikoanlagen auch nicht schützen. Beobachtete moderate Lohnzuwächse sowie die leicht nachlassende Inflation seien nicht die vielfach gepriesenen Anzeichen für eine “weiche Landung” der Wirtschaft 2023.
Straffe Geldpolitik und anhaltende Inflation
Ein BlackRock-Team unter Leitung des globalen Investmentstrategen Wei Li sieht zwar die Abkühlung der Inflationsdynamik kommen, wenn die Energiepreise nachgeben und sich das Ausgabeverhalten normalisiere, allerdings nicht so weit wie politisch gewünscht. “Selbst wenn eine Rezession bevorsteht, glauben wir, dass wir mit der Inflation leben werden”, fassen sie zusammen und betonen die Wichtigkeit bei der Portfolio-Zusammensetzung neue Wege zu gehen.
Bislang sei die Investment-Strategie vieler Anleger darauf ausgerichtet, dass die Zentralbanken bei rückläufigen Inflationszahlen die Leitzinsen in naher Zukunft wieder deutlich senken werden. Es sei jedoch sehr unwahrscheinlich, dass dies eintreten werde, da die Leitzinserhöhungen die Rezession zugunsten einer politisch motivierten Inflationssenkung herbeigeführt hätten. Staatsanleihen mit längerer Laufzeit könnten daher nicht die Antwort der Anleger sein, um ihre Portfolios zu schützen. Zudem sei eine Untergewichtung von US-Aktien sowie Unternehmensanteilen anderer industrieller Länder zu empfehlen.
Investmentempfehlungen der BlackRock-Strategen
BlackRock-Strategen warnen trotz nachlassender Inflationsdynamik davor, die Dauer der Inflation zu unterschätzen. Der Preisauftrieb in den USA habe sich zwar abgeschwächt, konstatieren die Experten, die Hoffnungen darauf, der Inflationshöhepunkt sei überschritten und damit das Ende der Leitzinserhöhungen eingeleitet, seien jedoch verfrüht. Chefstratege Scott Thiel geht vielmehr von einer Erhöhung der Leitzinsen im ersten Halbjahr 2023 auf fünf Prozent aus, bei einem längerfristigen Einpendeln der Inflation auf dem Niveau von rund drei Prozent. Die Empfehlung der BlackRock-Experten lautet deshalb: In kurzfristige Staatsanleihen sowie Unternehmensanleihen, inflationsgeschützte Wertpapiere mit Investment-Grade-Rating und forderungsbesicherte Wertpapiere zu investieren.
“Festzustellen, die Unsicherheit im Hinblick auf das kommende Jahr sei hoch, ist eine Plattitüde. Für 2023 gilt dies genauso wie für jedes andere Jahr. Wobei es diesmal tatsächlich einen Unterschied zu geben scheint, nämlich die stark gestiegene Wahrscheinlichkeit sogenannter Tail Risks, also extremer Wendungen”. Dies schreiben die deutschen BlackRock-Kapitalmarktstrategen Ann-Katrin Petersen und Martin Lück in ihrem Marktausblick auf 2023 und verweisen damit auf die Weltwirtschaft bestimmende geopolitische Risiken. Auch ihre US-Kollegen gehen davon aus, dass die globale Wirtschaft sich in einer Phase mit deutlich erhöhter Stabilität befindet und die Jahre des stabilen Wachstums nun der Vergangenheit angehören.
Redaktion finanzen.net
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