• Deutschland müsse aus Fehlern der Vergangenheit lernen
• Herausforderungen bleiben auch 2023 bestehen
Krisenjahr 2022
2022 war ein besonderes Jahr – das sieht auch Carsten Maschmeyer, Unternehmer und Juror bei “Die Höhle der Löwen”, so. Neben politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen war 2022 insbesondere für die deutsche Wirtschaft ein “Mistjahr”, so Maschmeyer im Podcast mit Gründerszene. Aus seiner Sicht belasten speziell die Faktoren Inflation, Lieferkettenprobleme, Schulden, Coronaspätfolgen, Zinswende und der Krieg in der Ukraine die deutschen Unternehmen und deren Kombination gleiche einem “perfekten Krisen-Cocktail”. Entsprechend überwiegen aus seiner Sicht im Jahresrückblick die Belastungen für Unternehmen und Gründer.
Die Politik ist gefordert
Laut Maschmeyers FOCUS-online-Kolumne, müsse Deutschland aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, um die gegenwärtigen Krisen überwinden zu können. Unabdingbar ist aus seiner Sicht eine größere Unabhängigkeit bei der Energieversorgung, insbesondere von russischem Gas. Vielmehr solle Deutschland vermehrt auf erneuerbare Energien setzen, ein schnelleres Wachstum in diesem Bereich sei aber nur durch Innovationen zu realisieren.
Weiterhin nimmt Maschmeyer die Ampel-Koalition in die Pflicht, eine “solide Finanzpolitik” zu implementieren. Zusätzliche Kosten für die Erweiterung des Regierungsapparates, finanziert durch ein hohes Maß an Neuverschuldung, seien aus seiner Sicht unzumutbar für die aktuell krisengeplagte Bevölkerung Deutschlands. Vielmehr müsse die Politik dafür Sorge tragen, dass mehr lösungsorientierte Maßnahmen erarbeitet werden, damit Deutschland die zahlreichen Krisen überwinden kann.
Fokus auf “lebenserhaltende Funktionen”
2023 wird hart für Unternehmer und Gründer, das prognostiziert Maschmeyer im Gründerszene-Podcast, und verlange von allen Beteiligten viel Kraft und Durchhaltevermögen. Dennoch gebe es Strategien, mit welchen Unternehmen auch in diesem herausfordernden Jahr den Krisen erfolgreich entgegentreten können. In seiner FOCUS-online-Kolumne nennt Maschmeyer vier zentrale Grundsätze, an denen sich Unternehmer und Gründer orientieren können.
Unternehmen sollten auch angesichts steigender Kosten nicht an den falschen Stellen sparen. Vertrieb und Marketing sichern laut Maschmeyer den Umsatz des Unternehmens und sollten deshalb von Sparmaßnahmen unberührt bleiben. Startups empfiehlt er die Umstellung des Geschäftsbetriebes auf “lebenserhaltende Funktionen und Umsatzaktivitäten”.
Weiterhin müssten Unternehmer klare Prioritäten setzen. Nur so könne der Fokus auf das Wesentliche gelenkt werden. Die Konzentration müsse auf den “Must haves” liegen, auf “Nice to haves” solle in Anbetracht der herausfordernden Zeit verzichtet werden.
Gerade in Krisenzeiten gelte es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Panik und daraus resultierende unüberlegte Entscheidungen könnten das Unternehmen stark belasten. Außerdem sollten auch bestehende Dinge und Grundsätze hinterfragt werden, ob sie noch zielführend und dem Unternehmenserfolg zuträglich sind. Auch unpopuläre Maßnahmen, wie das Beenden von Geschäftsbeziehungen, sollten in Betracht gezogen werden.
Die kommenden herausfordernden Zeiten können laut Maschmeyer nur im Team erfolgreich gemeistert werden. Deshalb sollten auch in Krisenzeiten die Mitarbeiter nicht vernachlässigt werden und, sofern möglich, auch finanziell belohnt werden. Langfristig könnten Unternehmen auch in Krisenzeiten demnach nur mit qualifiziertem und motiviertem Personal erfolgreich sein.
Redaktion finanzen.net
Bildquellen: Sammy Hart
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