Dec 19, 2022
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Uniper-Aktie leichter: Uniper-Chef appelliert an Solidarität der Aktionäre – Rettungspaket soll abgesegnet werden – Rahmenvertrag für Verstaatlichung

Written by pinmin


Sofern die Anteilseigner den geplanten Kapitalerhöhungen nicht zustimmten, müsste das Management sehr kritisch die sogenannte Fortbestehensprognose für Uniper überprüfen, wie der Manager laut dem im Vorfeld veröffentlichten Redemanuskript sagt. “Ohne die notwendigen Mittel aus den Kapitalerhöhungen ist der Fortbestand Unipers gefährdet”, heißt es weiter. Die Beschlüsse, die auf der Tagesordnung dieser Hauptversammlung stehen, seien essentiell für Uniper.

Die Aktionäre sollen am Montag zwei Kapitalerhöhungen zustimmen. Einer über 8 Milliarden Euro und einer von bis zu 25 Milliarden Euro. Der Ausgabebetrag der neu geschaffenen Aktien beträgt 1,70 Euro je Anteilschein und damit dem Betrag der Aktien am Grundkapital. Zur Zeichnung ist ausschließlich der Bund berechtigt, das gesetzliche Bezugsrecht der anderen Aktionäre wird ausgeschlossen. In der Folge wird der Bund knapp 99 Prozent an Uniper halten. Die Zustimmung des Uniper-Mehrheitsaktionärs Fortum gilt als sicher.

“Wenn wir Sie heute um Ihre Zustimmung bitten, dann appellieren wir damit an Ihre Solidarität, denn Ihr Anteil am Unternehmen wird sich reduzieren”, sagt Maubach weiter. “Diese Situation schmerzt, aber es gibt nun einmal keine anderen Optionen.” Alle Alternativen seien intensiv geprüft worden. Eine eventuelle Insolvenz würde aus Sicht des Vorstands zum vollständigen Verlust für die Aktionäre führen, so der Manager.

Der Düsseldorfer Konzern ist wegen des russischen Gas-Lieferstopps in Schieflage geraten, da sich die Gaspreise vervielfacht haben. Das aus Russland fehlende Gas muss das Unternehmen teuer auf dem Gasmarkt kaufen, um eigene Lieferverträge zu noch günstigeren Konditionen zu erfüllen, was zu Liquiditätsproblemen führt. Deswegen hatten sich der Konzern, die deutsche Regierung und Unipers bisheriger Mehrheitsaktionär Fortum aus Finnland im September auf eine weitgehende Verstaatlichung von Uniper verständigt.

Mit dem frischen Geld will der Konzern sein geschwächtes Eigenkapital teilweise wiederherstellen und die Fortführung der Gesellschaft sichern. Ende September belief sich Unipers realisierter Verlust auf 10 Milliarden Euro, bis Ende des Jahres wird er sich voraussichtlich auf 14 Milliarden Euro belaufen. Bis 2024 schätzt das Management, könnten die Verluste auf bis zu 40 Milliarden Euro Verlust anschwellen. Das genehmigte Kapital soll deshalb auch zur Deckung der weiteren Verluste in den kommenden zwei Jahren genutzt werden und so auch die dann erwarteten Schwächungen des Eigenkapitals teilweise kompensieren.

Uniper-Aktionäre sollen Rettungspaket absegnen


Die Aktionäre von Uniper sollen am Montag in einer außerordentlichen Hauptversammlung online über die Rettung des angeschlagenen Energieunternehmens mit Hilfe einer weitgehenden Verstaatlichung abstimmen. Es geht um ein milliardenschweres Rettungspaket, das einen Zusammenbruch von Deutschlands größtem Gasimporteur verhindern soll.

Ursache für die Schieflage sind die von Russland beendeten Gaslieferungen an Uniper. Um seine Kunden weiterhin beliefern zu können, muss Uniper seitdem Erdgas zu stark gestiegenen Beschaffungspreisen an den Energiebörsen einkaufen. Weil Uniper die Kosten aber nicht weitergeben kann, hat das Unternehmen mittlerweile Milliardenverluste angehäuft. Die Zustimmung des Uniper-Mehrheitsaktionärs Fortum gilt als sicher.

Derzeit geht man davon aus, dass die Rettung den Staat mehr als 30 Milliarden Euro kosten wird. Im Einzelnen sieht das Paket unter anderem eine Kapitalerhöhung über acht Milliarden Euro sowie den Erwerb der Uniper-Anteile des bisherigen Mehrheitsaktionärs Fortum vor. Der deutsche Staat soll dafür jeweils einen Stückpreis von 1,70 Euro bezahlen. Anschließend würde der Bund etwa 98,5 Prozent der Anteile an Uniper besitzen. Bis zu 25 Milliarden Euro sollen durch die Ausgabe neuer Aktien hereinkommen.

Die Übernahme ist von der EU-Kommission bereits genehmigt worden, allerdings ist noch nicht bekannt, unter welchen Auflagen. Beobachter gehen davon aus, dass Uniper Teile seines Geschäfts abgeben muss. Wann diese beihilferechtlichen Auflagen veröffentlicht werden, ist noch offen.

Uniper ist Lieferant für rund 500 Stadtwerke und weitere rund 500 Industrie-Großkunden. Das Unternehmen spielt damit eine zentrale Rolle für die Erdgasversorgung in Deutschland. Bei einer Insolvenz von Uniper wird ein Dominoeffekt befürchtet, der zahlreiche Uniper-Kunden in große Schwierigkeiten bringen würde.

In seiner vorab veröffentlichten Rede wird Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach mit den Worten zitiert: “Uniper will alle Kredite zurückzahlen und so wenig wie möglich vom geplanten genehmigten Kapital in Höhe von 25 Milliarden Euro in Anspruch nehmen. Letztlich werden wir als Organisation weiterhin beweisen, dass wir die finanzielle Unterstützung bei jedem Schritt des Weges wert sind.”

Uniper und Bund schaffen mit Rahmenvertrag Grundlage für Verstaatlichung


Der Energieversorger Uniper hat mit der Bundesregierung die Rahmenbedingungen für seine im September beschlossene Verstaatlichung festgezurrt. Der infolge der gedrosselten Gaslieferungen aus Russland in Schieflage gerate Konzern schloss am Montag mit seinem finnischen Mutterkonzern Fortum und dem Bund einen Rahmenvertrag zur Konkretisierung der vereinbarten Stabilisierungsmaßnahmen, wie die Uniper SE mitteilte.

Diese umfassen eine Kapitalerhöhung über 8 Milliarden Euro sowie die Schaffung von Genehmigtem Kapital in Höhe von bis zu 25 Milliarden Euro, um künftige Verluste in den Jahren 2022 bis 2024 zu kompensieren. Beide Maßnahmen sollen von den Aktionären auf der heutigen außerordentlichen Hauptversammlung des Konzerns abgesegnet werden, die um 12 Uhr beginnt. Der Bund wird nach der Übernahme der Uniper-Anteile von Fortum und der Kapitalerhöhung mit 99 Prozent an dem Versorger beteiligt sein.

Die beihilferechtliche Genehmigung durch die EU-Kommission wird in den nächsten Tagen erwartet und stellt die wesentliche noch ausstehende Vollzugsbedingung der Stabilisierungsmaßnahmen dar. Unmittelbar nach Erteilung soll die ordentliche Kapitalerhöhung durchgeführt werden.

Der Rahmenvertrag definiert Mitsprache- und Zustimmungsrechte des Bundes für den Zeitraum seiner Beteiligung und legt Uniper bestimmte Berichts- und Informationspflichten auf. Geregelt wird zudem die Anwendung einer Anpassung des Gesetzes zur Sicherung der Energieversorgung (EnSiG) auf die Vergütung der Vorstände sowie Aufsichtsräte der Uniper SE. Die Gesellschaft wird zudem – ohne Zustimmung des Bundes – bis zur Stabilisierungsbeendigung keine Dividende ausschütten.

Mit Fortum unterzeichnete Uniper am Montag eine separate Vereinbarung mit Blick auf mögliche Veräußerungen: Sollte Uniper sich entscheiden, sein schwedisches Wasserkraft- oder das Kernenergie-Geschäft – oder Teile davon – zu veräußern, hat Fortum das Recht, ein erstes Angebot abgeben zu dürfen. Dieses Recht ist bis Ende 2026 befristet. Aktuell habe Uniper aber keine Verkaufsabsichten, bekräftigte der Versorger.



Am Montag verliert die Uniper-Aktie via XETRA zeitweise 1,11 Prozent auf 2,85 Euro.


DÜSSELDORF/FRANKFURT (dpa-AFX/Dow Jones)

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Bildquellen: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images



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