• Investieren im Abschwung: Portfolio-Diversifizierung
• Schnäppchen auf dem Aktien- oder Immobilienmarkt
• Rezession teilweise schon in Aktienbewertung eingepreist
Darius McDermott von Chelsea Financial Services weist in einem Interview mit dem Magazin Forbes darauf hin, dass Aktienmärkte der wirtschaftlichen Situation vorauseilten: Sie fielen schon im Vorfeld einer Rezession und erholten sich dann auch deutlich schneller. Es gelte also, den richtigen Zeitpunkt zum Investieren zu finden, um im Abklingen einer Rezession gut positioniert zu sein. Der Experte empfiehlt Anlegern den Anlagehorizont langfristig zu wählen, denn: “Rezessionen sind Teil des normalen Wirtschaftszyklus. Langfristig orientierte Anleger hoffen, dass sie bereits ein diversifiziertes Portfolio haben, wenn sie in eine Rezession gehen”, so McDermott.
Defensives Investieren auf dem Aktienmarkt
Ein Bärenmarkt kann für Schnäppchenjäger eine gute Einstiegsgelegenheit in den Aktienmarkt sein. Der S&P 500 ist im vergangenen Jahr zeitweise um 20 Prozent gefallen, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der DAX-Papiere ist 2022 überdurchschnittlich gesunken. Commerzbank-Stratege Andreas Hürkamp sagte dem Handelsblatt: “Das KGV für den DAX ist in den vergangenen Quartalen von 18 auf zehn gefallen und notiert damit auf einem Niveau, welches in den Jahren 2003, 2009 und 2020 am Ende eines Bärenmarkts zu beobachten war.” Dies weise auf eine mögliche Unterbewertung der Aktien im Verhältnis zu ihrem Gewinnpotenzial hin. Allerdings sei hier auch Vorsicht geboten, denn dies gelte nur dann, wenn die Unternehmen auch 2023 entsprechende Gewinne erzielten. Steigende Kosten und die Auswirkungen einer Rezession seien jedoch branchenabhängig.
Experten raten in Zeiten des Abschwungs, sich defensiven Sektoren zuzuwenden – dazu zählen Konsumgüterhersteller des täglichen Bedarfs (etwa Lebensmittel), Finanzdienstleistungen, Körperpflegeprodukte oder Versorgungsunternehmen, aber auch Versicherungsunternehmen und die Pharmaindustrie. “Aktien mit Preissetzungsmacht sind im Großen und Ganzen ein Inflationsschutz”, konstatiert etwa Lazard-Fondsmanagerin Beatrix Ewert gegenüber Forbes.
Moneywise weist darauf hin, dass etwa Warren Buffetts Berkshire Hathaway in der Rezession von 2008 in The Kraft Heinz Company-Aktien sowie Papiere des Energieversogers NRG Energy investierte und davon (zumindest zunächst) deutlich profitierte.
Immobilien
Der Immobilienmarkt kann in einer Rezession eine gute Investitionsgelegenheit darstellen. Sinkende Immobilienpreise versprechen eine gute Einstiegsmöglichkeit. Doch auch hier gilt: Bei weiterhin steigenden Zinsen geht die Rechnung nicht auf. Eine weiterhin straffe Geldpolitik der Notenbanken könnte einen Aufwärtstrend auf dem Immobilienmarkt bremsen. Denn steigende Zinsen fressen den eventuellen Vorteil eines sinkenden Immobilienpreises auf. Erst wenn die Notenbanken ihre Leitzinsen nicht weiter erhöhen oder gar senken, rücken Immobilienkredite wieder ins Interesse der Investoren – von Schnäppchen abgesehen. Ob dies jedoch in den nächsten Monaten der Fall sein wird, bleibt abzuwarten.
Gold und Anleihen als sichere Häfen?
Gold gilt seit jeher als “sicherer Hafen”, daran hat sich nichts geändert. Das Bild des Hafens sei passend gewählt, so Hal Cook, Senior Investmentanalyst bei Hargreaves Lansdown, da Anleger häufig risikoreiche Anlagen abstießen, um in Gold zu flüchten. Bargeld hingegen büßt im inflationären Umfeld an Wert ein, so der Experte.
Für Anleihen könnte sich die Situation demnächst zum Positiven wenden. Sie hätten zwar unter den steigenden Zinsen gelitten, die Renditen seien jedoch bereits überdurchschnittlich gestiegen. Bei einer Lockerung der straffen Geldpolitik durch die Zentralbanken stiegen die Anleihen-Preise gar, weshalb ein Einstieg derzeit lohnen könnte.
Weniger Konkurrenz als Argumentation für eine Unternehmensgründung
Eine Rezession böte auch Chancen für neue Unternehmen, zeigt sich Charles Gaudet, CEO einer Coaching Agentur laut moneywise überzeugt: “Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um von einem offenen Feld zu profitieren. Konkurrenten ziehen sich zurück und geben weniger Geld für Marketing und Werbung aus.” Viele Unternehmen seien derzeit gezwungen, Mitarbeiter zu entlassen, und hofften, die Krise zu überstehen. Um sich neu am Markt zu positionieren, sei dies daher keine schlechte Ausgangslage, da die Konkurrenz deutlich unter Druck stehe.
Redaktion finanzen.net
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