Das Potenzial der Tokenisierung hat Torben Nagel schon früh erkannt. Als Investmentbanker kennt er die Optimierungspotentiale des Wertpapiersektors. Entsprechend versteht er die Vorteile der Tokenisierung, die für ihn vor allem in der Erschließung von Liquidität liegen. Damit diese erschlossen und von den institutionellen Investoren angenommen werden, braucht es die passende Infrastruktur. Dazu gehören Informationsstandards, wie der bekannte Bloomberg Terminal. Mit seinem Unternehmen Tyreos Asset Universe will Torben daher einen solchen Informationsdienst für digitale Assets aufbauen.
Im Gespräch wollten wir wissen, was der Bloomberg-Terminal ist, ob steigende Zinsen digitale Wertpapiere gefährden und wie viel Einfluss DeFi auf traditionelle Assets hat. Das vollständige Interview findet ihr im BTC-ECHO Experts Podcast.
BTC-ECHO: Der sogenannte Bloomberg-Terminal kostet rund 24.000 Euro und ist daher für Kleinanleger eher ungeeignet. Was hat es damit auf sich?
Torben Nagel: Michael Bloomberg hat sich überlegt, Pricing-Daten über Anleihen zu sammeln. Da es keine Konkurrenz gab, hat er diese Daten strukturiert und den ganzen Investmentbänkern zur Verfügung gestellt. Damit hatten diese endlich Daten, um eine Kaufentscheidung bezüglich Anleihen zu treffen. Bloomberg war essenziell für den modernen Kapitalmarkt.
Mit den gestiegenen Leitzinsen müssen “Risikoprodukte” wie digitale Wertpapiere enorme Zinsen anbieten, damit sich überhaupt noch Käufer finden. Wird das zum Problem?
Da kommt wieder der Banker in mir raus: Es kommt darauf an. Man braucht Übersicht im Markt: Wie werden Finanzprodukte im klassischen Markt final strukturiert? Ist der Zinssatz zu teuer, beispielsweise drei Prozent risikoloser Zinssatz und das Cashflow-Modell hält nachhaltig um die 10 Prozent aus, wäre das zu wenig. Im klassischen Mezzanin-Bereich [Mezzanine-Finanzierungen stellen, in ihren rechtlichen und wirtschaftlichen Ausgestaltungen, eine Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital dar, Anm. d. Red.] gibt man dann gerne einen Equity-Kicker [Möglichkeit der Teilhabe am Unternehmenserfolg, Anm. d. Red.] bei. Und das ist genau das Thema: Verstehen, was für Finanzprodukte sich derzeit durchsetzen. Welche haben Traktion, was passt zu welchem Cashflow-Modell und was nicht.
Welchen Einfluss kann der DeFi-Bereich auf die Kryptowelt und traditionelle Assets nehmen?
Unglaublichen. Alleine Liquiditäts-Pools sind unglaublich spannend. Pi mal Daumen erfolgt Tokenisierung ab einem Asset-Volumen von 10 Millionen Euro. Aber das ist für einen Marketmaker viel zu klein. Wenn du aber Pools mit mehreren Assets hast, kannst du plötzlich einen Markt dafür erschließen. Das ist nicht trivial und ein bisschen Mathematik ist auch dahinter, aber das ist spannend. Das ist so ein Use Case, bei dem ich sagen würde: Wow, DeFi ist richtig stark. […] Und dann reden wir über Collateralization [Besicherung], automatische Kreditvergabe oder Kapitalanlagen.
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