Brenntag bestätigt vorläufige Übernahmegespräche mit Univar Solutions
ESSEN – Der Chemiekalienhändler Brenntag (Brenntag SE) ist an einer Übernahme des US-Rivalen Univar Solutions (Univar) interessiert. Das Unternehmen bestätigte am Freitagabend vorläufige Gespräche über eine mögliche Übernahme. Diese hätten bisher noch zu keinen konkreten Ergebnissen oder Vereinbarungen geführt, teilte der Dax (DAX 40)-Konzern in Essen mit. Es sei nicht absehbar, ob irgendeine Form von Transaktion stattfinden werde.
ROUNDUP: Ökonomin gegen Dividenden bei Preisbremse – Habeck: ‘Brandmauer’
BERLIN – Die neue Vorsitzende der “Wirtschaftsweisen”, Monika Schnitzer, hat sich dafür ausgesprochen, Unternehmen die Zahlung von Boni und Dividenden zu verbieten, wenn sie von der Gaspreisbremse profitieren. “Ich verstehe den Unmut über Boni- und Dividendenzahlungen, wenn Unternehmen staatlich unterstützt werden”, sagte die Vorsitzende des Sachverständigenrats Wirtschaft den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). “Das zu erlauben, während die Gaspreisbremse greift, wäre nicht plausibel.”
ROUNDUP: Dem Luxushandel ist nicht bange in der Krise
DÜSSELDORF – Die hohen Preise für Energie und Lebensmittel zwingen immer mehr Menschen den Gürtel enger zu schnallen. Doch an vielen Luxusgüter-Herstellern wie Dior, Cartier oder Louis Vuitton ist die Krise bisher vorbeigegangen. Sie erzielten auch in den ersten neun Monaten dieses Jahres zweistellige Wachstumsraten. Der Chef des Champagner-Herstellers Moët-Hennessy, Philippe Schaus, berichtete kürzlich in einem Interview, die meisten Top-Champagner des Hauses seien praktisch ausverkauft.
Studie: Deutscher Automarkt normalisiert sich weiter
DUISBURG/FRANKFURT – Steigende Produktionszahlen und die verhaltene Nachfrage führen nach Expertenmeinung zu einer allmählichen Normalisierung des deutschen Automarktes zugunsten der Kunden. “Die Zeit der langen Lieferzeiten und Angebotsengpässe geht langsam zu Ende”, resümiert das Duisburger Center Automotive Research (CAR) in seiner Marktstudie für den Monat November. Die Kunden könnten nach vielen Monaten mit einem knappen Angebot perspektivisch wieder mehr auswählen und auf Preisnachlässe hoffen. Das gelte für Neuwagen ebenso wie für Gebrauchte.
Nationale Sicherheit in Gefahr: USA verbannen Huawei-Geräte vom Markt
WASHINGTON – Die US-Regierung verbietet den Verkauf und Import von Kommunikationsgeräten der chinesischen Smartphonehersteller und Netzwerkausrüster Huawei und ZTE. Sie stellten ein inakzeptables Risiko für die nationale Sicherheit dar, teilte die US-Telekommunikationsaufsicht FCC am Freitag mit. “Infolge unserer Anordnung können keine neuen Geräte von Huawei oder ZTE genehmigt werden”, schrieb FCC-Kommissar Brendan Carr auf Twitter. Es bestehe auch die Möglichkeit, bestehende Genehmigungen zu widerrufen. Es sei das “erste Mal in der Geschichte der FCC”, dass die Zulassung neuer Geräte aufgrund von Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit untersagt werde.
Bahn-Vorstand: Schienennetz ist steigender Nachfrage nicht gewachsen
BERLIN – Sollte die Nachfrage im Regionalverkehr durch die Einführung eines 49-Euro-Tickets steigen, sieht die Deutsche Bahn kaum Spielraum für ein größeres Angebot. “Im Regionalverkehr rund um die großen Knotenbahnhöfe gibt es keinen Platz für zusätzliche Züge”, sagte der für die Infrastruktur verantwortliche Bahn-Vorstand Berthold Huber der “Welt am Sonntag”. Man könne aus einem Halbstunden- keinen Viertelstundentakt mehr machen. “Die Infrastruktur ist dicht.” Man müsste versuchen, mehr Plätze in den Zügen bereitzustellen, aber auch hier gebe es Grenzen. “Die Infrastruktur verzeiht lange, aber jetzt ist der Punkt erreicht, wo es nicht mehr geht und die Lage zu kippen droht.”
Warsteiner und Karlsberg Getränke planen Einkaufskooperation
WARSTEIN/HOMBURG – Die Getränkehersteller Warsteiner und Karlsberg suchen angesichts der Kostensteigerung bei Rohstoffen, Verpackung und Energie den Schulterschluss. Der Karlsberg Getränke Verbund und die Warsteiner Gruppe wollen eine neue eigenständige Einkaufsgesellschaft gründen, wie die beiden Familienunternehmen auf Anfrage mitteilten. Die neue Gesellschaft soll demnach ihren Firmensitz in der Nähe von Frankfurt am Main haben und in naher Zukunft für weitere Getränkehersteller und -abfüller offen sein. Für das Vorhaben sei noch grünes Licht der Kartellbehörden erforderlich. Mehrere Medien berichteten über die geplante Einkaufskooperation.
Räumung von Braunkohledorf Lützerath wohl im Januar – Linke unterstützt Proteste
LÜTZERATH/DÜSSELDORF – Das von Aktivisten besetzte Braunkohledorf Lützerath soll laut Planungen der Polizei wohl Anfang des kommenden Jahres geräumt werden. “Voraussichtlich wird die Räumung im Januar stattfinden”, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Düsseldorf am Samstag. Konkret werde darüber entschieden, wenn ein Vollstreckungsersuchen von der Kommune vorliege. Zuvor hatte der “Spiegel” darüber berichtet.
Immobilienkonzern Adler Group einigt sich mit Gruppe von Anleihegläubigern
LUXEMBURG – Der stark angeschlagene Immobilienkonzern Adler Group (ADLER) hat sich mit einer Kerngruppe von Gläubigern über eine Anpassung der Bedingungen der von Adler ausgegeben Anleihen geeinigt. Ausnahme bildeten Wandelanleihen, teilte das Unternehmen am Freitagabend mit. Dazu habe der Immobilienkonzern eine Bereitstellung einer besicherten Fremdfinanzierung im Volumen von 937,5 Millionen Euro vereinbart. Das Darlehen habe eine endfällige Verzinsung von 12,5 Prozent, mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2025. Damit sollen Finanzverbindlichkeiten der Gruppe sowie ihrer Tochtergesellschaften, einschließlich Adler Real Estate und Consus Real Estate, refinanziert werden. Der Kurs der Adler-Group-Aktie legte nachbörslich deutlich zu.
IG Metall ruft Vestas-Beschäftigte erneut zu Streik auf
HAMBURG – Die IG Metall hat die Beschäftigten beim Windanlagenbauer Vestas (Vestas Wind Systems A-S) für Montag erneut zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Der Streik soll von Montag bis Freitag dauern. “Wir erhöhen damit den Druck”, sagte der Verhandlungsführer der IG Metall, Martin Bitter, am Sonntag. Themen wie regelmäßige Tarifsteigerungen, Sonderzahlungen oder Altersteilzeit sollten Bestandteil zukunftsfähiger Arbeitsbedingungen sein.
SPD-Chef Klingbeil fordert Rüstungsindustrie zum Aufbau von Kapazitäten auf
BERLIN – Angesichts einer mangelnden Ausstattung der Bundeswehr hat SPD-Chef Lars Klingbeil die deutsche Rüstungsindustrie aufgefordert, zügig Produktionskapazitäten aufzubauen. Man müsse insgesamt mit dem Irrglauben aufräumen, dass es irgendwo große Schränke gäbe mit persönlicher Ausrüstung für Soldaten oder Panzern. “Das muss alles produziert werden”, sagte Klingbeil am Sonntagabend in der ARD-Sendung “Bericht aus Berlin”.
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