Inflationsraten
Was ist Inflation?
Unter Inflation ist eine anhaltende Preissteigerung und ein damit verbundener Kaufkraftschwund, welcher mit einer zusätzlichen Geldentwertung einhergeht, zu verstehen. Eine Inflation entsteht dann, wenn die Geldmenge gegenüber dem realen Angebot an Handelswaren überproportional wächst. Die Folge einer Inflation sind steigende Preise für Konsum- und Investitionsgüter. Als Indikator wird meist der Preisindex für die Lebenshaltung, der Verbraucherpreisindex, herangezogen.
Wer ermittelt die Inflationsrate?
In Deutschland wird die Inflationsrate vom Statistischen Bundesamt Destatis ermittelt. Diese Behörde, welche dem Bundesinnenministerium zugeordnet ist, erhebt, sammelt und analysiert statistische Informationen zu Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Dabei werden die aufbereiteten Informationen tagesaktuell in rund 390 Statistiken veröffentlicht. Die Inflationsrate wird allmonatlich sowie auf das Gesamtjahr berechnet ermittelt.
Wie wird Inflation ermittelt?
Das Statistische Bundesamt ermittelt die Inflationsrate mit Hilfe des Preisniveauanstiegs und somit der Geldentwertung. Diese weist die prozentualen Veränderungen des Preisniveaus aus, die sich innerhalb eines bestimmten Zeitraums (Monat, Jahr) ergeben haben. Am häufigsten wird zur Messung der Inflation der Verbraucherpreisindex herangezogen. Der Index der Inflation wird mit Hilfe eines Warenkorbs von 750 wichtigen Güterarten, die von privaten Haushalten in Deutschland gekauft werden, berechnet, der in einem bestimmten Jahr repräsentativ für einen durchschnittlichen Haushalt – in Deutschland 2,3 Personen – ist. Je nach Warenkorb des Käufers, ob Familie, Single oder Rentner, gibt es dann unterschiedliche Gewichte im Korb. Die resultierenden Preise aller Waren werden mit denen des Vorjahres verglichen, woraus sich letztlich die Inflationsrate ergibt.
Ursachen einer Inflation?
Es gibt unterschiedliche Faktoren, welche zu einer Inflation führen können. Man unterscheidet in der Regel Nachfrage- und Angebotsfaktoren. Eine Nachfrageinflation entsteht, wenn die gesamtwirtschaftliche Güternachfrage über einen längeren Zeitraum das Güterangebot übersteigt. Die Güterknappheit verleitet Unternehmen dazu, die Preise anzuheben. Eine Angebotsinflation hingegen geht von Kostensteigerungen im Bereich der Produktion, wie Lohnsteigerungen, höhere Energie- und Rohstoffpreise oder Zinserhöhungen, aus, welche über die Preise der angebotenen Güter von den Unternehmen an die Endverbraucher abgegeben werden.
Auswirkungen der Inflation?
Inflation nimmt Einfluss auf den Beschäftigungsstand, die Einkommens- und Vermögensverteilung sowie das wirtschaftliche Wachstum eines Landes. Während eine leichte Inflation von etwa null bis fünf Prozent noch eine Nachfrage fördernde Wirkung hat, da Verbraucher ihr Geld ausgeben oder investieren wollen, verliert Geld bei einer schweren Inflation von mehr als fünf Prozent seinen Wert schneller als die Güter. Es kommt zu einer Senkung der Reallöhne. Zu den größten Verlierern zählen bei einer Inflation Inhaber von Geldvermögen und festverzinslichen Wertpapieren wie Staats- oder Unternehmensanleihen, da diese entwertet werden. Der Staat hingegen kann teilweise von einer Inflation profitieren, indem der Realwert seiner Verschuldung deutlich abnimmt.
Was ist “gefühlte Inflation”?
Mit der Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung Euro kam es in einigen Euroländern zu einem deutlichen Unterschied zwischen den Inflationsraten, welche von der Bevölkerung laut Umfragen wahrgenommen wurden und den statistisch erhobenen Werten. Die sogenannte „gefühlte Inflation“ lag dabei deutlich höher als die amtliche Inflationsrate. Die empfundene Teuerung der Bevölkerung kam durch Preisanstiege auf alltägliche Ausgaben, wie Lebensmittel und Heizkosten, im Gegensatz zu Automobilen oder Computern zu Stande.
Was ist Deflation?
Unter Deflation ist das Gegenteil von Inflation zu verstehen. So handelt es sich bei der Deflation um einen allgemeinen Verfall der Preise für Waren und Dienstleistungen, im Gegensatz zur Geldentwertung im Falle einer Inflation. So steigt bei einer Deflation der Wert des Geldes, da mehr Güter gekauft werden können.
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