• FTX-Pleite und Krypto-Winter belasten Silvergate
• Milliardenverlust bei der kryptofreundlichen US-Bank
• Maßnahmen aufgrund niedrigerer Kundeneinlagen eingeleitet
Im Schlussquartal schockte die Insolvenz von FTX, der ehemals zweitgrößten Kryptobörse der Welt, die Krypto-Community. Vorausgegangen waren Berichte über die heimliche Verschiebung von Kundeneinlagen an das Schwesterunternehmen Alameda Research. In diesem Zusammenhang geriet auch der institutionelle Krypto-Dienstleister Silvergate unter Druck und muss nun rechtfertigen, welche Rolle er als Kontoführer bei diesen Transaktionen gespielt hat.
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Aufgrund der Geschäftsbeziehungen zu FTX sieht sich Silvergate inzwischen mit einer Sammelklage konfrontiert. Gegenstand der Klage vor einem kalifornischen Gericht sind die Bankkonten von FTX und Alameda Research, die von Silvergate geführt und über die vermeintlich Kundengelder veruntreut wurden.
Schwaches viertes Quartal
Auch das Kundenvertrauen hat infolge dieser Verwicklung sowie der allgemeinen Schwäche am Kryptomarkt stark gelitten. Infolgedessen haben Kunden im vierten Quartal mehr als acht Milliarden US-Dollar digitaler Anlagen von der Bank abgezogen, weshalb sich Silvergate sogar zum Verkauf von Sicherheiten genötigt sah. “Das Worst-Case-Szenario scheint für Silvergate eingetreten zu sein”, zitiert die Nachrichtenagentur “Bloomberg” Jared Shaw, Analyst bei der Großbank Wells Fargo.
Silvergate bemühte sich jedoch, die Sorgen zu zerstreuen und versicherte, dass die Kundengelder sicher seien. Die eigenen Barmittel und Vermögensbestände überstiegen die verbliebenen Einlagen um gut 1,2 Milliarden US-Dollar, hieß es.
Letztlich beendete die Unternehmensgruppe das vierte Quartal 2022 mit einem Nettoverlust von 1,0 Milliarden US-Dollar bzw. 33,16 US-Dollar je Aktie. Im dritten Quartal hatte man hingegen noch einen Gewinn in Höhe von 40,6 Millionen US-Dollar bzw. 1,28 US-Dollar pro Aktie erzielen können. Damit ergibt sich für das Gesamtjahr 2022 ein Nettoverlust von 948,7 Millionen US-Dollar bzw. 30,07 US-Dollar je Anteilschein.
Maßnahmen angekündigt
Um mit den massiven Kapitalabflüssen und dem schwachen Marktumfeld zurechtzukommen, hat Silvergate verschiedene Maßnahmen angekündigt. Nachdem sich die Kalifornier bereits dazu veranlasst sahen, Vermögensbestände zu hohen Verlusten zu veräußern, sind nun zusätzlich deutliche Kosteneinsparungen geplant. So sollen rund 200 Stellen abgebaut werden, was etwa 40 Prozent der Beschäftigten entspricht. Außerdem sind Änderungen am Dienstleistungsangebot und in den Kundenbeziehungen vorgesehen. Des Weiteren kündigte das Institut an, seine Digital-Asset-Aktivitäten zurückfahren zu wollen.
Dennoch bleibt Silvergate-Chef Alan Lane weiterhin zuversichtlich für die Kryptobranche: “Wir ergreifen entscheidende Maßnahmen, um das derzeitige Umfeld zu meistern, aber unsere Mission hat sich dadurch nicht geändert. Wir glauben an die Digitalindustrie und konzentrieren uns weiterhin auf die Bereitstellung von Mehrwertdiensten für unsere wichtigsten institutionellen Kunden”, wird er von “Investing.com” zitiert.
Redaktion finanzen.net
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Keine Daten
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