Jan 27, 2023
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Aufwärtsbewegung bei Bitcoin & Co.: Steht der nächste Krypto-Bullenmarkt bevor – oder handelt es sich nur um eine Bullenfalle?

Written by pinmin


• Kryptowährungen 2022 von Zinswende der Fed und marktspezifischen Ereignissen belastet

• Bitcoin & Co. können Anfang 2023 Boden gutmachen
• Winkt nun der nächste Bullenmarkt?

2022: Verschiedene Faktoren belasten Kryptowährungen



Nachdem die älteste und nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung Bitcoin 2021 ihr bisheriges Allzeithoch bei rund 69.000 US-Dollar erreicht hatte, ging es im vergangenen Jahr am Kryptomarkt auf breiter Front bergab. Im November 2022 erreichte der Bitcoin sein aktuelles 52-Wochen-Tief und fiel bis auf rund 15.500 US-Dollar.

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Im vergangenen Jahr zeigten Kryptowährungen eine überraschend hohe Korrelation mit Techtiteln, die unter der gesunkenen Risikobereitschaft der Anleger und einer zunehmenden Sorge um eine Überbewertung des Marktes litten, nachdem sich der Kryptomarkt in den Vorjahren häufig gegensätzlich zum Aktienmarkt entwickelt hatte. Zudem verdarb die Zinswende der Notenbanken den Anlegern die Laune an risikobehafteten Investments, zu denen auch Kryptowährungen zählen.


Hinzu kamen marktspezifische Ereignisse, wie der Terra/LUNA-Crash, der Schockwellen durch den Markt sendete und letztlich zum Zusammenbruch des Krypto-Brokers Voyager Digital, des Kryptohedgefonds Three Arrows Capital und weiterer Unternehmen aus der Branche führte. Im November folgte schließlich die Pleite der Kryptobörse FTX – und auch dieses Ereignis zieht nun immer weitere Kreise.

2023: Erholung am Kryptomarkt



In den ersten Wochen des neuen Jahres konnte der Bitcoin jedoch Boden gutmachen. Das Krypto-Urgestein eroberte die runde 20.000-US-Dollar-Marke zurück und kletterte erst kürzlich auf mehr als 23.000 US-Dollar. Am vergangenen Wochenende war der Kurs bis auf rund 23.300 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit etwa fünf Monaten gestiegen.


Auch Ether, die nach Marktwert zweitgrößte Kryptowährung, erreichte mit mehr als 1.600 US-Dollar zuletzt einen mehrmonatigen Höchststand. Daneben stieg der Marktwert aller Digitalwährungen kürzlich wieder auf fast eine Billion US-Dollar.


Nach den vielen Belastungsfaktoren im vergangenen Jahr profitiert der Kryptomarkt derzeit vor allem von einer allgemein besseren Stimmung an den Finanzmärkten. Dazu trägt unter anderem die Aussicht auf eine Verlangsamung des Zinserhöhungstempos durch die US-Notenbank Fed, aufgrund der moderat rückläufigen Inflationsraten, bei. Davon profitieren Anlagen, die keine regelmäßigen Erträge wie Zinsen abwerfen und Anlagen, die als besonders riskant gelten.

Bullenmarkt oder Bullenfalle?



Die jüngste Erholung am Kryptomarkt hat nun erneut eine Debatte ausgelöst: Steht der nächste Bullenmarkt bevor oder handelt es sich doch nur um eine Bullenfalle?


“Bitcoin hat einen neuen Bullenmarkt gestartet und steuert auf 24.800 $ zu, wo sich der psychologisch wichtige gleitende 200-Wochen-Durchschnitt und das Fibonacci-Niveau von 161,8 % des Momentums von den Dezember-Tiefs konzentrieren”, erklärte Alex Kuptsikevich, Analyst beim Broker FxPro, kürzlich laut MarketWatch und bezog sich dabei auf technische Marktanalyseniveaus, die auf die Stärke aller Kryptos hindeuten würden. Yuya Hasegawa, Analyst bei der Krypto-Börse Bitbank, wiederholte Kuptsikevichs Ausblick für Bitcoin aus einer technischen Perspektive: “Aus technischer Sicht signalisieren die Trendindikatoren von Bitcoin im Allgemeinen einen starken Aufwärtstrend, und es scheint, als würde der Preis sein August-Hoch von 25.200 $ im Auge behalten”, zitiert MarketWatch. Allerdings habe Hasegawa auch davor gewarnt, dass der relative Stärkeindex von Bitcoin von der Aufwärtsbewegung des Preises abweiche und beginne nach unten zu rutschen, was seiner Meinung nach kein gutes Zeichen für den aktuellen Preistrend sei.


Wie Decrypt berichtet, glauben viele Krypto-Kommentatoren, dass der jüngste Kursanstieg zu schön sei, um wahr zu sein. Sie bezeichneten die Rally als Bullenfalle und befürchteten, dass die Kurse wieder zurückkommen könnten und Händler sich die Finger verbrennen könnten, sollten sie den Anstieg fälschlicherweise als Beginn eines neuen Aufwärtstrends betrachteten.


“Der kurzfristige Ausbruch bewahrte die positive Dynamik, aber wir würden der Rallye nicht nachjagen”, zitiert MarketWatch Katie Stockton, geschäftsführende Gesellschafterin der technischen Forschungsgruppe Fairlead Strategies. “Die anfängliche Unterstützung für Bitcoin kann jetzt an seinem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt nahe 19.600 $ gemessen werden. Ein Retracement wird jedoch wahrscheinlich viel tiefer gehen, sobald die Risikoaversion auf den globalen Märkten wiederkehrt”, so Stockton.


Der prominente Influencer und selbsternannte Kryptoanalytiker “il Capo Of Crypto” warnte auf Twitter sogar kürzlich davor, dass der aktuelle Anstieg die “größte Bullenfalle” sei, die er je erlebt habe.



“Ich habe die ganze Zeit Diagramme überprüft und den Lärm von Twitter vermieden. Die Art und Weise, wie die Aufwärtsbewegung stattfindet, die Art und Weise, wie htf-Resistenzen getestet werden … es sieht eindeutig manipuliert aus, keine wirkliche Nachfrage. Wieder einmal die größte Bullenfalle, die ich je gesehen habe. Aber sie werden mich nicht fangen.”, so der selbsternannte Kryptoanalytiker.


Zuvor hatte auch schon US-Moderator und Börsenkenner Jim Cramer den jüngsten Aufschwung auf Twitter als “Manipulation” und den Kryptomarkt als “Scheinmarkt” bezeichnet.



Die Analysten der US-Großbank JPMorgan fanden laut Decrypt keine klare Erklärung für den Anstieg der Krypto-Preise, hätten jedoch eingeräumt, dass die Marktbedingungen für riskantere Vermögenswerte angesichts des jüngsten Inflationsberichts wieder günstiger geworden seien. “Wir haben keine großartige Antwort auf die Krypto-Rally seit Januar, aber wir denken, dass sie ein Symbol für die zugrunde liegende Überzeugung ist, die viele immer noch in Kryptowährungen haben”, gibt Decrypt die Analysten wieder. “Die Krypto-Bullen und Wale scheinen wiederbelebt worden zu sein.”



Bleibt abzuwarten, ob sich die Erholung fortsetzt oder es sich doch nur um eine Bullenfalle handelt.


Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Wit Olszewski / Shutterstock.com, TierneyMJ / Shutterstock.com





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