Berlin/Brüssel (Reuters) – Die Erzeugerpreise im Euroraum ziehen nicht mehr so stark an und sorgen damit für weniger Inflationsdruck.
Die Hersteller in der Industrie erhöhten ihre Preise im Januar um 15,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem stärkeren Anstieg von 17,7 Prozent gerechnet. Im Dezember hatte das Plus noch bei 24,5 Prozent gelegen.
Zum Vormonat sanken die Produzentenpreise im Januar zugleich überraschend deutlich um 2,8 Prozent. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich einen Rückgang um 0,3 Prozent auf dem Schirm. Im Dezember waren die Preise noch um 1,1 Prozent gestiegen.
Im Energiebereich gab es im Januar eine Verteuerung im Vergleich zum Vorjahresmonat von 20,5 Prozent, nach einem Zuwachs von 48,5 Prozent im Dezember. Lässt man den Energiebereich außen vor, zogen die Erzeugerpreise nur um 11,1 Prozent an. Im Dezember lag dieser Wert bei 12,4 Prozent. In der Statistik werden die Preise ab Fabrik geführt – also bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie lassen damit Rückschlüsse auf die Entwicklung der Verbraucherpreise zu.
Die Inflation in der Euro-Zone hält sich hartnäckig auf hohem Niveau. Im Februar kletterten die Verbraucherpreise binnen Jahresfrist um 8,5 Prozent und damit fast so schnell wie im Januar, als es einen Zuwachs von 8,6 Prozent gegeben hatte. Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz der EZB liegt zurzeit noch bei 2,50 Prozent. Doch EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat für die Sitzung Mitte des Monats bereits eine weitere Anhebung um 0,50 Prozentpunkte signalisiert, um die Inflation im Zaum zu halten. Und Bundesbankchef Joachim Nagel hält darüber hinaus weitere deutliche Zinsschritte für womöglich angebracht.
(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Rene Wagner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)
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