Zwar seien die Ethanolpreise in Europa wegen hoher Importe aus Brasilien und den USA seit Ende des Sommers deutlich gesunken, hieß es am Freitag von dem SDAX-Unternehmen aus Mannheim. Auch die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise belasteten. Doch das für Oktober 2022 bis März 2023 eingeführte Entlastungsprogramm der britischen Regierung mildere den Kostendruck etwas. CropEnergies hatte die Ethanolproduktion in einzelnen Werken im September auf den Prüfstand gestellt. Das Werk des britischen Anbieters Ensus in Wilton im englischen Nordosten ist nach Angaben der Firmen eine der größten Produktionsanlagen für Ethanol in Europa.
Ob die aktuelle Kapazitätsauslastung auch ab Januar 2023 beibehalten werden kann, will die Südzucker-Tochter (Südzucker) in den kommenden Wochen entscheiden. CropEnergies forderte aber auch für die Zeit nach März eine dauerhafte Lösung für energieintensive Unternehmen. Ethanolhersteller aus Brasilien und den USA profitierten von deutlich niedrigeren Energie- und Rohstoffpreisen, weswegen weiter sinkende Ethanolpreise in Europa durch Importe nicht auszuschließen seien.
CropEnergies hat seine eigenen Gewinnprognosen wegen vorteilhaft hoher Ethanolpreise im laufenden Geschäftsjahr (Ende Februar) zweimal angehoben, im Oktober aber auch vor steigendem Kostendruck gewarnt. Die Gesellschaft hatte bislang von Verträgen profitiert, die vor dem sprunghaften Anstieg der Energiepreise abgeschlossen wurden. Dies dürfte sich vor allem ab Januar 2023 aber weit weniger bemerkbar machen, hatte es schon im September geheißen.
Via XETRA verlieren die CropEnergies-Aktien zeitweise 0,40 Prozent auf 14,76 Euro.
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MANNHEIM/WILTON (dpa-AFX)
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