• 2016 geht Uniper aus dem Energiekonzern E.ON hervor
• Zwischenzeitliche Übernahme durch finnischen Energieversorger Fortum
• Bund verstaatlicht Uniper
E.ON überträgt Verantwortung für Geschäft mit konventioneller Energie an Uniper
Infolge der Energiewende hat Deutschlands größter Energiekonzern E.ON sich entschlossen, sein Geschäft klarer hinsichtlich der Erzeugung erneuerbarer Energien und konventioneller Energien zu unterteilen. Während das Kernunternehmen E.ON sich fortan auf die Geschäftsfelder Erneuerbare Energie, Netze und Kundendienstleistungen fokussierte, wurde die Gesellschaft Uniper gegründet. Die Gründung der Gesellschaft wurde im Rahmen der Hauptversammlung im Juni 2016 beschlossen und die wirtschaftliche Ausgründung erfolgte rückwirkend zum 1. Januar 2016. Die neu gegründete Uniper SE war fortan in den Sparten der konventionellen Stromerzeugung und Energiehandel sowie Exploration aktiv.
Am 12. September 2016 erfolgte der Börsengang und Besitzer von zehn E.ON-Aktien erhielten kostenlos eine Uniper-Aktie. 2017 unterbreitete der finnische Energieversorger Fortum E.ON ein Angebot zur Übernahme für die verbliebenen Uniper-Aktien in E.ON-Besitz, welche einem Anteil von 46,65 Prozent am Unternehmen entsprachen. E.ON beschloss die Annahme des Angebots am 8. Januar 2018 und nach der Zustimmung der Aufsichtsbehörden wurde die Übernahme durch Fortum am 26. Juni 2018 vollzogen.
Hauptverantwortlich für deutsche Gasversorgung
Das Unternehmen startete mit 15.000 Mitarbeitern und beliefert in Deutschland über 100 Stadtwerke mit Gas. Das Unternehmen gehört zu den größten europäischen Stromproduzenten mit zahlreichen Gas- und Kohlekraftwerken in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und Belgien. Der Großteil des von Uniper importierten Gases stammt aus Russland. Uniper ist der größte deutsche Importeur russischen Gases und besitzt zwei langfristige Lieferverträge mit dem russischen Staatskonzern GAZPROM.
Krisenjahr 2022
Die Abhängigkeit von russischem Gas gepaart mit dem Krieg in der Ukraine und den darauf verhängten Sanktionen gegen Russland wurden Uniper im Jahr 2022 zum Verhängnis. Die Gaslieferungen aus Russland wurden reduziert und Uniper geriet daraufhin in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Durch eine Reduzierung und Verteuerung der Importe von russischem Gas konnte Uniper vertraglich festgelegte Lieferverpflichtungen nur durch Inkaufnahme von Verlusten erfüllen. Für das Jahr 2022 erwartet Uniper einen Verlust von 40 Milliarden Euro, dem größten in der deutschen Unternehmensgeschichte, wie das Handelsblatt berichtet. Um die Energieversorgung des Landes abzusichern, entschied sich der Bund dazu, sich an Uniper zu beteiligen. Die Kosten der Rettungsaktion, das berichtet die Tagesschau, könnten sich laut Unternehmensangaben auf bis zu 30 Milliarden Euro summieren. Im Gegenzug hält der deutsche Staat nun etwa 99 Prozent der Anteile an Uniper.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images
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