Besteht aufgrund von hoher Inflation das Recht auf eine Gehaltserhöhung?
Wie das Jobportal Indeed berichtet, sind Arbeitgeber aktuell nicht dazu verpflichtet, die Inflation durch ein höheres Gehalt auszugleichen. Auch das vom Bundesfinanzministerium entworfene Inflationsausgleichsgesetz ändert nichts daran. Hierbei handelt es sich um die Erhöhung des Grundfreibetrags, was dazu führt, dass Steuerzahler ab 2023 weniger Lohnsteuer zahlen müssen. Es ist also die Initiative des Arbeitnehmers gefragt, einen guten Kompromiss auszuhandeln. Üblicherweise findet eine Gehaltserhöhung nach erfolgreicher Beendigung der Probezeit statt, wenn ein neuer Arbeitsvertrag geschlossen wird, ein befristeter Vertrag unbefristet wird, das Aufgabengebiet wächst oder man versetzt oder befördert wird und mehr Verantwortung bekommt. Eine Gehaltserhöhung aufgrund erhöhter Inflation ist also unüblich.
Warum man bei einer Gehaltsverhandlung nicht mit der hohen Inflation argumentieren sollte
Das Jobportal kununu rät dann auch strikt davon ab, die hohe Inflation als Argument für eine Gehaltserhöhung heranzuziehen. Doch warum? Schließlich sinkt durch die hohe Inflation der Wert des Gehalts, da scheint es doch nur gerecht, einen Ausgleich zu verlangen? Was man sich jedoch vor Augen führen sollte ist, dass in dieser wirtschaftlichen Lage auch Unternehmen stark belastet werden. Denn auch sie leiden unter höheren Kosten für Energie, Transport und Logistik. Vor allem energieintensive Unternehmen sind stark von den hohen Energiepreisen betroffen und haben möglicherweise gar nicht die Mittel für eine Gehaltserhöhung. Trotzdem überzeugen kann man hier am besten mit der erbrachten Leistung.
Eine Gehaltserhöhung wegen der Inflation könnte außerdem sowieso geplant sein und nicht zum erwünschten verhältnismäßig höheren Gehalt führen: Vier von zehn Arbeitgebern planen trotz oder gerade wegen der schwierigen Lage, die Gehälter ihrer Mitarbeiter mehr als geplant zu erhöhen, wie eine Umfrage von Willis Towers Watson gezeigt hat.
Wie geht man eine Gehaltsverhandlung an?
Erst einmal sollte man eine Recherche über die durchschnittlichen Gehälter in der Branche betreiben und herausfinden, was in Bezug auf die Position und Qualifikation angemessen wäre, rät Indeed. Außerdem sollte man konkret seine Erfolge benennen, um so den Vorgesetzten von seinem Wert für das Unternehmen zu überzeugen. Am besten wirken hier natürlich konkrete Daten und Fakten – dies erschwert auch Gegenargumente von Seiten des Unternehmens, auf welche man sich auf jeden Fall vorbereiten sollte. Zuletzt muss man natürlich auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Unternehmens berücksichtigen und sich nicht nur auf eine gute Argumentation, sondern auch auf richtiges Verhandeln um das neue Gehalt vorbereiten.
Redaktion finanzen.net
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