Berlin (Reuters) – Die Kauflaune der Deutschen bessert sich dank geringerer Rezessionsängste den fünften Monat in Folge.
Für März prognostizierten die GfK-Marktforscher einen Anstieg ihres Konsumbarometers um 3,3 auf minus 30,5 Punkte – den höchsten Wert seit Juli 2022. “Trotz anhaltender Krisen, wie dem Ukraine-Krieg, einer schwächelnden Weltwirtschaft sowie hohen Inflationsraten, kann das Konsumklima ein weiteres Mal spürbar zulegen”, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl am Freitag. Damit bleibe die Stimmung auf niedrigem Niveau, aber klar auf Erholungskurs. “Der Pessimismus der Verbraucher, der im Herbst des vergangenen Jahres seinen absoluten Höhepunkt hatte, schwindet zusehends.”
Die Inflation hatte im Januar zwar auf 8,7 Prozent zugelegt, nach 8,1 Prozent im Dezember. Heizen und Tanken hat sich in der Vergangenheit jedoch etwas verbilligt. “Zuletzt gesunkene Preise für Energie, aber auch Meldungen, dass in diesem Jahr eine Rezession in Deutschland nach Einschätzung der Experten nun doch vermieden werden kann, lassen den Optimismus ganz langsam zurückkehren”, sagte Bürkl. Dennoch dürfte der private Konsum die Konjunktur in diesem Jahr kaum anschieben.
Ihre Einkommensaussichten bewerteten die rund 2000 befragten Verbraucher ebenfalls den fünften Monat in Folge optimistischer: Dieser Teilindikator kletterte um 4,9 auf minus 27,3 Punkte und lässt sein Rekordtief vom September 2022 um gut 40 Zähler hinter sich. “Dennoch müssen die deutschen Verbraucher von einer negativen Entwicklung ihrer realen verfügbaren Einkommen ausgehen”, erklärte die GfK. Denn die Inflation sei 2023 etwas höher als der prognostizierte Zuwachs der Haushaltseinkommen.
REZESSIONSSORGEN LASSEN NACH
Die Konjunkturaussichten bewerten die Verbraucher den vierten Monat in Folge besser: Dieser Indikator stieg um 6,6 Punkte und liegt mit 6,0 Zählern erstmals seit Ausbruch des Ukraine-Krieges Ende Februar 2022 über seinem langjährigen Durchschnitt von etwa null. Offenbar erwarteten die Konsumenten, dass 2023 eine Rezession knapp vermieden werden könne.
Die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen – etwa Kanus, Kameras oder Kühlschränke – kann davon kaum profitieren. Das Barometer für die Anschaffungsneigung stieg nur minimal auf minus 17,3 Punkte und setzte das jüngste Auf und Ab fort. “Dies ist sicherlich Ausdruck der anhaltenden Verunsicherung, die neben den Krisen vor allem durch die hohe Inflation verursacht wird”, erklärten die GfK-Marktforschenden.
(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Christian Rüttger – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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