Mar 15, 2023
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Krypto, KI & Co.: So hat sich die Startup-Finanzierung 2022 entwickelt

Written by pinmin


• 2022 von zahlreichen Herausforderungen geprägt
• Weniger Krypto-Startups gegründet
• Künstliche Intelligenz erfreut sich großem Investoren-Interesse




Das Jahr 2022 war von schwierigen Marktbedingungen geprägt: Hohe Inflation, steigende Zinsen, anziehende Energiepreise und geopolitische Konflikte waren nur einige der Dinge, mit denen Unternehmen im letzten Jahr zu kämpfen hatten. Der Tech-Sektor hatte es vor diesem Hintergrund aufgrund des hohen Fremdkapitalbedarfs besonders schwer, was sich auch in der Entwicklung des techlastigen US-Index NASDAQ Composite ablesen lässt, der 2022 insgesamt 33 Prozent verlor.


Trotz der zahlreichen Herausforderungen wagten auch im letzten Jahr einige Menschen den Schritt, ein Unternehmen zu gründen. Genauso gab es wieder Venture Capitalists, die auf der Suche nach dem nächsten großen Ding waren. Was genau der Bereich sein könnte, der sich als neuer Trend etabliert, ist natürlich schwer vorherzusagen. So waren es in den 1990er-Jahren insbesondere Internetfirmen wie Amazon oder PayPal, die sich für frühe Investoren als Goldgrube entpuppten. In der Mitte der 2000er-Jahre waren es aufstrebende soziale Medien wie Facebook oder Twitter, die frühen Risikokapitalgebern eine goldene Nase bescherten. Vor einige Jahren waren es dann Essenlieferdienste wie DoorDash, Uber Eats oder GrubHub, die wie Pilze aus dem Boden schossen und einen neuen Hype kreierten.

Entwicklung bei Startup-Finanzierungen 2022



Doch wie hat sich die Startup-Finanzierung 2022 entwickelt? In welche Art Unternehmen floss das Geld von Venture Capitalists im letzten Jahr? Diesen Fragen widmete sich Daniel Parris von Stat Significant in Kooperation mit The Premoney List sowie Stonks.com, wie Parris in einem Artikel erklärt. Die analysierten Daten stammen dabei von der Stonks-Plattform aus dem Zeitraum Januar bis Dezember 2022, wobei die Entwicklung zwischen dem zweiten Quartal 2022 und dem vierten Jahresviertel des letzten Jahres verglichen wird. Stonks hätte sich als Datenquelle angeboten, da es sich hierbei um eine Plattform handelt, auf der Startups mit möglichen Investoren zusammengebracht werden. Zu diesem Zweck informieren die Unternehmen auf der Suche nach Finanzierung über den Tätigkeitsbereich ihres Unternehmens und die angestrebte Bewertung. Auf der anderen Seite ist auf Stonks.com das Interesse von auf der Plattform registrierten Investoren abzulesen, in das jeweilige Startup zu investieren.

Krypto-Startups als Verlierer


Verschiedene interessante Entwicklungen sind anhand dieser Analyse für das Jahr 2022 abzulesen. So ist die Anzahl an Startups, die den Bereichen Klima, Krypto oder Soziales angehören, im letzten Jahr deutlich zurückgegangen. Insbesondere der Rückgang bei Krypto-Startups kommt jedoch wenig überraschend, da der Kryptosektor im vergangenen Jahr einerseits unter dem allgemein schwachen Marktumfeld litt, auf der anderen Seite aufgrund zahlreicher Insolvenzen von Krypto-Dienstleistern noch zusätzlich unter großen Druck geriet. Dass die Bereiche Klima und Soziales ebenfalls Rückgänge von mehr als 40 bzw. 30 Prozent verzeichneten, dürfte dem allgemein schwierigen Umfeld geschuldet sein.


Auf der anderen Seite gab es im Zeitraum vom zweiten zum vierten Quartal 2022 einen enormen Zuwachs bei Startups aus dem Bereich Künstliche Intelligenz. Die Startup-Zahl aus dem KI-Bereich stieg laut Stat Signifikant um mehr als 600 Prozent, wobei der rasante Anstieg insbesondere seit Juni quasi von null aus in die Höhe geschossen sei.

DALL-E befeuert Interesse an Künstlicher Intelligenz



Laut Parris gehe diese phänomenale Entwicklung mit dem Launch des Deep Learning-Modells DALL-E von OpenAI einher. Dabei handelt es sich um ein Programm, welches mithilfe von maschinellem Lernen Bilder aus Textbeschreibungen generieren kann.


Auf Investorenseite hat sich 2022 gezeigt, dass das Interesse an Startups aus den Bereichen Medien (minus annähernd 80 Prozent) und Soziales (minus mehr als 70 Prozent) stark geschwunden ist. Auch der Krypto-Bereich sowie damit verwandte Themen wie Creators, Web3 und Gaming mussten Rückgänge um mehr als 50 bzw. 40 Prozent hinnehmen. Auf der anderen Seite hätte das Interesse an KI (plus mehr als 250 Prozent) und damit einhergehenden Bereichen wie Marketing (plus mehr als 500 Prozent) sowie Produktivität (plus mehr als 1.750 Prozent) am meisten zugenommen.


Der Bereich Künstliche Intelligenz kristallisiert sich dementsprechend als der aufstrebende Trend 2022 heraus, dem die meisten Venture Capitalists zuzutrauen, der nächste große Wurf zu werden.

Startups und Investoren bleiben “fixe Ressourcen”



Bevor jetzt zahlreiche Anleger versuchen, auf den Zug aufzuspringen, sollten sie Parris zufolge jedoch bedenken, dass es sich bei dem Wettbewerb um Startup-Finanzierung und -Gründung um ein Nullsummenspiel handle, da es sich bei dem Kapital und den Gründern um “fixe Ressourcen” handle: “Venture-Finanzierung kann nur an eine begrenzte Anzahl von Orten gehen, und Gründer gründen normalerweise jeweils ein Unternehmen (es sei denn, sie sind Jack Dorsey oder Elon Musk). Künstliche Intelligenz hat Investoren und Unternehmer in ihren Bann gezogen und wird dies auch weiterhin tun, bis der Markt gesättigt ist (was eine Weile dauern kann) oder das nächste große Ding seinen Platz einnimmt.”


Schon während der Hypes in den vergangenen Jahrzehnten hätte sich gezeigt, dass sich solche Trends zyklisch entwickeln, mit Expansionen und auch Rezessionen. Mit der Zeit zeigt sich, dass einige wenige Schlüssel-Unternehmen nach einem solchen Zyklus zurückbleiben, während Gründungen und Finanzierungen aus dem einst gehypten Segment wieder mehr und mehr zurückgehen. Ob man gerade das Startup erwischt, welches sich als langlebig entpuppt, ist daher kaum abzusehen.


Redaktion finanzen.net

Bildquellen: everything possible / Shutterstock.com, Jirsak / Shutterstock.com



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